Max Weeger unterstützt die Kleinsten in Simbabwe

31.10.2015, 08:58 Uhr
Max Weeger unterstützt die Kleinsten in Simbabwe

Odilo Weeger arbeitete 65 Jahre als Missionar in diesem landschaftlich bezaubernden, aber durch Korruption und Misswirtschaft gebeutelten Land. Als er starb, war es keine Frage für seinen Neffen, den Rednitzhembacher Max Weeger, die Unterstützung im Rahmen seiner Möglichkeiten weiter zu führen. Seither sammelt er unermüdlich Geld und Sachspenden, die Hilfe und Unterstützung für die Kinder in Simbabwe bringen.

Seit kurzem ist Max Weeger wieder zurück in Rednitzhembach. Er erzählt in einem Gespräch über die Hilfe und die Begegnungen in einem Land, das er so liebgewonnen hat.

400 Kilogramm Sachspenden

Am Zielflughafen in Harare wartet schon der altgediente 28 Jahre alte VW-Bus, der noch von seinem Onkel stammt. Einmal jährlich für vier Wochen ist diese Reise ein fester Bestandteil in Max Weegers Leben. Seine Frau unterstützt ihn zu 100 Prozent. Diesmal hat er im Reisegepäck 20 Pakete mit je 20 Kilogramm. Vollgepackt mit Fußbällen, Trikots und Fußballschuhen.

Schon bei der Ankunft ärgert er sich über die überhöhten Zollgebühren, die zu bezahlen sind. Gelder, die er lieber an seine Schützlingen verteilen würde. „Die Situation hat sich weiter verschlechtert“, erzählt Weeger. „Der Staat versucht mit allen Mitteln an Geld zu kommen.“

Max Weeger unterstützt die Kleinsten in Simbabwe

© Fotos: oh

Im Land herrscht eine Arbeitslosigkeit von geschätzten 90 Prozent. Dies ist auch die Folge der tagtäglichen Stromausfälle. Energie gibt es manchmal für 18 Stunden am Tag, manchmal aber auch nur für zwei Stunden. Doch ohne Strom können die Maschinen nicht arbeiten. Und ohne Maschinen haben auch die Menschen nichts zu tun.

Besonders schlimm ist die Arbeitsverlust für Eltern. Denn sie können das Schulgeld ihrer Kinder nicht mehr finanzieren.

Ein Teufelskreis

Die Schulen kosten für Grundschüler 300 Euro und für die Highschool 900 Euro pro Kind und Jahr. Dieser hohe Betrag ist von den meisten Eltern nicht (mehr) leistbar. Daher gibt es kaum eine Möglichkeit, eine gute Bildung und später einen adäquaten Arbeitsplatz zu erlangen. Ein Teufelskreis. Diesen Kindern droht lebenslange Armut.

Max Weeger betont, dass es ein großer Herzenswunsch von ihm ist, wenn die Menschen in Deutschland eine Patenschaft für ein Kind in Simbabwe übernehmen würden. In einem solchen Fall würden die Schulgelder an vertrauenswürdige Menschen übergeben, die dann für die monatliche Zahlung zuständig sind.

Doch zurück zu Max Weegers Reise durch Simbabwe. Weiter geht es über holprige Straßen nach Bulawayo, der zweitgrößten Stadt des Landes. Dort wartet schon die erste Missionsstation und das Heim für behinderte Kinder „King George the VI“. Mit dieser Schule ist Weeger besonders emotional verbunden. „Für gesunde Kinder ist das Leben in Simbabwe schon schwer genug, doch behinderte Kinder werden noch immer ausgegrenzt.“ Ein großer Freudentag ist es für die Kinder, als Weeger seine Mitbringsel auspackt. Man mag nicht glauben, welch eine Freude Blei- & Malstifte bei Kindern auslösen können.

Beschwerlicher Weg

Auf der nächsten Etappe geht es in die Einöde durch den Busch 50 Kilometer weiter nach „Fort Rixon“ zur „Saint Theresas Primary School“. Der Weg ist sehr beschwerlich, die Schlaglöcher sind zum Teil 60 Zentimeter tief.

Da die Regierung kein Interesse an diesem abgelegenen Gebiet hatte, kauften es die Missionare. In diesem rund 200 Hektar großen Areal, in dem die Menschen von Viehzucht und Ackerbau (zur Selbstversorgung) leben, müssen die Kinder zum Teil morgens und abends zehn Kilometer zur Schule und wieder nach Hause laufen. Einige der Schulkinder haben noch nicht mal Schuhe, um bei dieser Gluthitze den Fußmarsch zu bewältigen.

Ein weiterer Reisepunkt ist die „Fatima Mission“. Sie liegt zwischen Bulawayo und den weltberühmten Viktoria-Wasserfällen. Diese Schule wird ebenfalls von der Missionsstation geleitet. Die Lehrer werden von der Missionsstation bezahlt. Doch durch die Misswirtschaft der Politik sind die Kinder so arm, dass sie manchmal halb verhungert zum Unterricht erscheinen. Ein Teil des Schulgeldes wird deshalb gebraucht, um Lebensmittel für die Schüler zu kaufen. Das Gehalt der Lehrer muss deshalb gekürzt werden.

Das alles ärgert Max Weeger. Die frühere Kornkammer des südlichen Afrika zählt inzwischen zu den ärmsten Ländern des Kontinents. „Das Land ist mit Naturschätzen reich gesegnet, doch durch die Misswirtschaft kommt bei den Bewohnern der Ertrag nicht an“, klagt der Rednitzhembacher. Gold, Diamanten, Platin und Titan werden reichlich abgebaut und an China verkauft. Zu den „Wahlen“ will Weeger nicht viel sagen: Es gab im Jahr 2013 rund 6,7 Millionen Wahlberechtigte, aber 8,7 Millionen Wahlzettel wurden gedruckt. „Das sagt doch alles.“ Alt-Diktator Robert Mugabe denkt offenbar auch mit 91 Jahren noch nicht daran, zurückzutreten.

Max Weeger kann an den politischen Verhältnissen nichts ändern. Also sammelt er unermüdlich Gelder, um die hungernden Kinder zu unterstützen. „Es fehlt einfach am nötigsten“, berichtet er.

„Hembis“ im Busch

Aus diesem Grunde befinden sich im Reisegepäck des Fußballtrainers immer Schuhe, Fußballtrikots und Fußballschuhe. Diese Gaben haben schon bei manchem Kind die Tränen getrocknet. So kommt es vor, dass man mitten im Busch Kinder mit Trikots sieht, die die Aufschrift SG 83 Nürnberg oder SV Rednitzhembach tragen.

Für Auskünfte zu Hilfsprojekten und Spendenmöglichkeiten steht Max Weeger unter der Telefonnummer (0 91 22) 7 43 31 oder per E-Mail M.Weeger@t-online.de zur Verfügung. Eines kann Weeger, der abseits von den großen Hilfsorganisationen arbeitet, versprechen: Die Spenden kommen zu 100 Prozent dort an, wo sie am dringendsten benötigt werden.“

Geldspenden können gerne auf das Konto der Postbank Nürnberg, BLZ 760 100 85, Konto-Nr. 154 546 853 (Stichwort Otto Weeger) überwiesen werden.

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