„Oben“ ist fast alles gelaufen

23.05.2012, 10:00 Uhr
„Oben“ ist fast alles gelaufen

© Gerner

Gleich in seinem ersten Jahr als Trainer der ersten Vollmannschaft schaffte es Michael Böhme, eine Mannschaft zu formen, die der Konkurrenz letztlich deutlich überlegen sein sollte, wie die nackten Zahlen belegten: bester Angriff, beste Abwehr und die meisten Siege. Das Besondere an diesem Erfolg aber ist, dass im Team des SVR fast ausschließlich Spieler stehen, die entweder ihre Wurzeln in Rednitzhembach haben oder zumindest das eine oder andere Jugendjahr bei den „Hembis“ absolvierten. Dass Michael Böhme vor seinem Engagement als Trainer der ersten und zweiten Mannschaft die U19 des Vereins betreut hatte, ist fester Bestandteil des Konzeptes, überwiegend mit Eigengewächsen zu arbeiten.

Während in Rednitzhembach am Sonntag nach Spielschluss bereits das eine oder andere Gläschen Sekt getrunken wurde, müssen sich die Kicker des TSV Wolkersdorf noch ein wenig in Zurückhaltung üben, wenngleich auch sie in den vergangenen Wochen Großes geleistet haben. Die Siege über Meister SV Rednitzhembach und am vergangenen Sonntag beim TV Eckersmühlen, dem einzigen noch verbliebenen Rivalen im Rennen um die Vizemeisterschaft, waren wichtige Schritte auf dem Weg in die Kreisliga. Nicht mehr und nicht weniger. Ein Zähler fehlt den Schwabacher Vorstädtern noch zur Teilnahme an der Relegation — und dann beginnt die Saison erst so richtig für die Elf von Trainer Horst Meyerhofer.

„Urus“ sitzen nach

Auch in Sachen Abstieg sind noch nicht alle Entscheidungen gefallen, wenngleich seit Sonntag feststeht, dass die Reserve der SpVgg Roth in der neuen Saison in der A-Klasse auf Punktejagd gehen muss. Doch wer begleiten die Kreisstädter? Einen ersten Schritt, den drohenden Abstieg vielleicht doch noch vermeiden zu können, will der SV Unterreichenbach am kommenden Donnerstag, 19 Uhr, im Nachholspiel bei der DJK Abenberg machen. Gelingt den „Urus“ dort der „Dreier“, dann würden sie der Katzwanger Reserve zwei Spieltage vor Schluss bei dann nur noch drei Punkten Rückstand so richtig auf die Pelle rücken. Und am letzten Spieltag treffen die beiden Kontrahenten ja aufeinander“

SV Leerstetten — SV Rednitzhembach 0:4 (0:1). Die Gastgeber konnten den „Hembis“ spielerisch nicht Paroli bieten, dafür stellten sie aber den beste Mann auf dem Platz: Allein Keeper Tobias Pfann verhinderte mit tollen Paraden ein Debakel für die Heimelf. In der 10. Minute hatte Christian Oberfichtner die Chance zum 1:0 für den SVL, doch sein Schuss landete in den Armen des Gästekeepers. Den direkten Konter nutzte Philip Lang zur Gästeführung, nachdem die Heimabwehr unsortiert gewesen war. In der 21. Minute hatte Oberfichtner nach Zuspiel von Christian Scheck die Riesenchance zum Ausgleich, er schlug aber unbedrängt aus kurzer Distanz über das Leder. In der 34. Minute unterlief „Hembis-Schlussmann“ Max Wiedemann im eigenen 16er einen hohen Ball, den Patzer konnte allerdings ein Mitspieler in höchster Not vor dem einschussbereiten Erich Toma ausbügeln.

Kurz nach Wiederanpfiff erhöhte Michael Bauer zum 2:0 für die Gäste per Kopf (48.). Tobias Pfann klärte in der 51. Minute mit Bravour gegen einen heranstürmenden Spieler. Zwei Minuten später musste Thorsten Winter für den bereits geschlagenen Pfann auf der Torlinie retten. In der 56. Minute bot der SVL-Schlussmann wieder sein ganzes Können auf. Glück hatte der SVL in der 59. Minute: Ein Fernschuss der Gäste krachte an das Gebälk. Das endgültige K.o. für die Gastgeber in der 79. Minute: Dominik Meyer tanzte die SVL-Abwehr aus und erhöhte gegen mittlerweile platte Leerstetter auf 0:3. In der Nachspielzeit (90+1) setzte der eingewechselte SVR-Trainer Michael Böhme den Schlusspunkt.

SV Leerstetten: Pfann, Hecht, Michels, Bruckmüller, Toma, Wolter, Müller, Oberfichtner, Membarth, Scheck, Winter, (Rupp, Göttling, Dorst).

SV Rednitzhembach: Wiedemann, Saller, Ehrlich, Rauth, Meyer, Stöcklein, Schäf, Fröbel, Schmidt, M. Bauer, Lang (T. Bauer, Stranker, Böhme).

TV Eckersmühlen — TSV Wolkersdorf 0:1 (0:0). Ausgerechnet zur „Kerwa“ zerplatzte Eckersmühlens Traum von der Aufstiegsrelegation. In einem intensiven und spannenden, aber nur durchschnittlichen Spiel mussten die ersatzgeschwächten Gastgeber eine bittere Niederlage gegen den direkten Konkurrenten hinnehmen. Zwar war der TV über die gesamte Spielzeit optisch überlegen, doch die verheerende Abschlussschwäche verhinderte Torerfolge. Schon früh sorgten Markus Hörmann (4.) und Michael Lang (6.) für Gefahr. Wolkersdorf setzte aus einer engmaschigen Defensive auf Nadelstiche, doch ein Freistoßaufsetzer (11.) und ein Kopfball waren noch nicht zielführend. Eckersmühlens beste Chance verpuffte in der 35. Minute, als Patrick Fuchs’ Querpass vor dem einschussbereiten Lang zur Ecke geklärt wurde.

Nach einer kurzen Drangphase der Gäste nach dem Wechsel übernahmen die Gastgeber wieder die Initiative, doch der Aufwand wurde nicht belohnt. Lang (69., 74., 75.), Michael Mulzer (77.) und Fuchs (78.) scheiterten allesamt. Effizienz pur dagegen auf der Gegenseite, denn Frank Bär vollendete einen der wenigen Konter zum Tor des Tages (80.).

TSV Wendelstein — TV 1848 Schwabach 3:2 (2:1). Letzten Endes musste der TSV Wendelstein im Rennen um die Vizemeisterschaft in der Kreisklasse West kapitulieren. Aber nicht, weil man gegenüber den Mitbewerbern nicht konkurrenzfähig ist. Nein! Die Bilanz gegen die Clubs aus dem Tabellenkeller war für einen Aufstiegsaspiranten mehr oder weniger unterirdisch. Gegen die drei letztplatzierten Teams fuhren die Wendelsteiner von 18 möglichen Zählern ganze vier ein. Am Sonntag gegen den TV 1848 präsentierten sich die TSV wieder einmal spielfreudig und gingen durch Kevin Wosch (jetzt 22 Saisontore) und Burkhardt in der fünften und 30. Minute verdient mit 2:0 in Führung. Mit dem Halbzeitpfiff verkürzte der Gast auf 1:2. Doch Wendelstein ließ sich dadurch nicht beirren und stellte nach einer Stunde den Zwei-Tore-Abstand wieder her. Manuel Höhn war der Torschütze. Das 2:3 in der 80. Minute machte das Spiel zwar noch einmal spannend, am verdienten Sieg änderte es jedoch nichts.

SV Kammerstein — SV Eintracht Penzendorf 7:1 (2:0). Das letzte Spiel als aktiver Trainer gestaltete die Wirth-Truppe souverän und gewann auch in dieser Höhe verdient. Bereits nach fünf Minuten erzielte Spachmüller das 1:0. Fast hätte Bernd Wirth noch einen Scorerpunkt gemacht, doch nach seinem Zuspiel landete ein Schuss von Andy Ditzig an der Unterkante der Latte. In der 19. Minute zielt Cacek knapp vorbei. Nach 25 Minuten beendet Bernd Wirth seine aktive Karriere — zumindest beim SVK — und verließ unter dem Applaus der Zuschauer das Spielfeld. Der für ihn gekommene Toni Jaha spielt dann mustergültig quer auf Marin, der keine Mühe hat, das 2:0 zu erzielen. In der 32. Minute die einzige echte Chance der Penzendorfer vor der Pause, doch Torwart Schultheiss war zur Stelle.

Nach dem Wechsel fiel in der 49. Minute die Entscheidung durch Sven Ringel mit einem tollen Flachschuss. In der 61. Minute war es erneut Ringel, der das 4:0 besorgte. Nach 75 Minuten kamen die Gäste durch Schießler zum Ehrentreffer, doch postwendend erzielte Jan Beyer das 5:1. Bis zum Schlusspfiff spielte weiterhin meist nur der SVK. Sven Ringel und Markus Marin erzielten schließlich die Treffer zum 7:1-Endstand.

SV Kammerstein: Schultheiss, Schnell, Cacek, Wagner, Ringel, Ditzig Andy, Beyer, Wirth, Marin, Jaha, Ditzig Alex, Sommer, Jaha

TSV Röthenbach/St. W. — SpVgg Roth II 2:1 (0:1). Die Gäste verabschieden sich mit dieser Niederlage in die A-Klasse und die Heimelf erkämpfte sich einen wichtigen und verdienten Sieg. Bereits in der ersten Halbzeit dominierten die „Grünschwarzen“. In der zehnten Minute setzte sich Impric durch und traf nur den Pfosten, dann traf Dietrich den Ball aus fünf Metern nicht richtig. Kurz vor der Halbzeit die alte Dusche für die Heimelf, als sie zu weit aufgerückt war: Ein langer Ball ließ plötzlich Hochwald allein vor Fonseca stehen. Vogel konnte diesen Spiel nur noch foulen. Den fälligen Elfmeter verwandelte Alperen zur glücklichen Gästefführung.

„Oldie“ traf zum 2:1

In der zweiten Halbzeit machte die Heimelf noch mehr Druck. Der eingewechselte Tsiramua scheiterte freistehend aus vier Metern an Torwart Zeiler (46.). In der 56. Minute war das 1:1 fällig: Freistoß von links durch Schmeißer, und Ungermann köpfte aus fünf Metern ein. Die Entscheidung fiel dann kurz vor Schluss, als nach einem schnellen Konter Ungermann Oldie Brüggen links im Strafraum freispielte, der seinen Gegner ins Leere laufen ließ und aus neun Metern zum verdienten 2:1 traf.

TSV Röthenbach/St. W.: da Fonseca, T. Schneebeck, Vogel, Brüggen, Poutnik (85. Plentinger), Schmeißer, Saddey, Dietrich (40. Tsiramua), Impric (85. Stanek), Ungermann, Seb. Weinstein.

TSV Rothaurach — TSV Rittersbach 8:2 (7:1). Die Heimelf nahm sofort das Heft des Handelns in die Hand und ging früh durch Heyder in Führung (10.). Mit dem ersten Schuss auf das Rothauracher Gehäuse fiel kurz darauf das 1:1 (17.). Die Heimelf machte aber weiter enormen Druck und benötigten lediglich vier Minuten um eine 4:1-Führung herauszuschießen. Heyder (25., 29.) und Groccia (27.) waren die Torschützen. Ein erneuter Dreierpack in diesmal fünf Minuten (Sehm 40., Heyder 42. und Zimmet 45. Minute) ließ das Ergebnis auf 7:1 schrauben.

In der zweiten Halbzeit flachte das Spiel dann zusehends ab. Zu berichten blieben ein Eigentor der Rothauracher und der Treffer zum 8:2Endstand durch Fabian Kraft (82.).

 

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