Planspiel am WEG: Reden Politiker nur dumm daher?
28.7.2017, 05:58 Uhr"Die CSU war mal wieder bockig", witzelt der 18-jährige Calvin Lukasch – er hat die Rolle eines Freien Wählers eingenommen – nach der gemeinsamen Beratung. Die Schüler wurden im Rahmen des Planspiels in Fraktionen eingeteilt, mit Funktionen und fiktiven Rollen.
Die Parteien sollten einen Gesetzentwurf über die Integration von Flüchtlingen im Schulleben beschließen. Andere Parteien waren die CSU, SPD und die Grünen. Die "SPD-Fraktion" durfte im Plenum an einem Pult ihren Gesetzentwurf vorstellen. Die anderen "Abgeordneten" der verschiedenen Fraktionen sollten abstimmen.
"Ziel dieses Planspiels war es, die legislativen Aufgaben der Politik kennenzulernen, jedoch nicht mit trockener Theorie, sondern quasi zum Anfassen", so der 23-jährige Konstantin Schäffer, Mitarbeiter der Forschungsgruppe Jugend und Europa, die das Planspiel mit organisiert. Besonders wichtig war der Schluss: Dann gab es nämlich einen Austausch mit den realen Politikern, den Landtagsabgeordneten Karl Freller (CSU), Helga Schmitt-Bussinger (SPD), Gabi Schmidt (Freie Wähler) und Verena Osgyan (Bündnisgrüne).
Eine Schülerin konfrontierte die Politiker unverblümt: "Poltiker haben ja immer so das Image, dass sie nur dumm daher reden." Das Plenum verfiel in Gelächter und klatschte Beifall – aber auch die Abgeordneten schmunzelten über so viel Mumm.
Gabi Schmitt erwiderte: "Das Tolle ist: Politiker können nur so lange Politiker sein, solange sie die Stimme der Bürger vertreten. Die Leute haben es in der Hand, jemanden abzuwählen, von dem sie sich nicht vertreten fühlen." Dadurch wird deutlich: Jeder sollte sein Wahlrecht in Anspruch nehmen.
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