Radwegenetz ist noch löchrig

12.07.2012, 08:51 Uhr

Es fehlen nach Ansicht der SPD durchgängige Verbindungsachsen für Radler durch das Stadtgebiet – also auch durch die Innenstadt. Hier sieht der ADFC die größte Planungslücke für den künftigen Radverkehr in Schwabach. Nach Ansicht des ADFC werde die Innenstadt aus einem Radkonzept ausgeblendet. Dadurch bleibe die Anbindung von Schulen, Einkaufsschwerpunkten und Firmen nur bruchstückhaft, wie die ADFC-Aktiven anhand selbst gestalteter Grafiken zeigten.

„Fast alle Punkte in der Stadt lassen sich bis auf wenige Ausnahmen in den weiter abgelegenen Stadtteilen innerhalb von maximal zehn bis 15 Minuten mit dem Fahrrad erreichen“, erläuterten die ADFC-Repräsentanten Peter Zajdler und Hans Busch. Doch schwierig werde es vor allem, wenn man die Stadt queren wolle. „Hier fordern wir seit Jahren ein Konzept, beispielsweise am Übergang von der Limbacher Straße zur Friedrichstraße oder noch problematischer an der Landsknechtsbrücke“, schilderte Fraktionsvorsitzender Werner Sittauer die Situation im Stadtrat.

Analyse als gute Grundlage

Die von der Verkehrsplanerin im Bauamt, Stefanie Pauly, vorgelegte Bestandsaufnahme und Schwachstellenanalyse sei eine sehr gute Grundlage für ein Radkonzept, mit dem der Anteil des Radverkehrs von derzeit 15 Prozent am Gesamtverkehr noch gesteigert werden könne, zeigte sich Fraktionsmitglied Martin Sauer überzeugt.

Zur Umsetzung des bislang vorliegenden Radkonzepts müssten im Bauamt aber personelle Voraussetzungen geschaffen werden, betonte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Dr. Gerhard Brunner. Ohne personelle Kapazitäten werde es auch künftig keine durchgehenden Radstrecken geben: „Radfahrer müssen oft nach wenigen Hundert Metern in Schwabach den Verkehrsweg wechseln – vom Schutzstreifen auf den Radweg, wieder runter auf die Fahrbahn oder gar auf die andere Straßenseite“, so Gerhard Brunner.

Der ADFC bemängelt, dass im vorliegenden Entwurf sehr viele Details zur Entschärfung von Unfallschwerpunkten aufgezählt werden, dass aber noch kein durchgängiges Konzept für attraktive Radverbindungen in der Stadt Schwabach erkennbar sei.

Wichtige Schutzstreifen

Zajdler, Busch und die SPD-Fraktion stimmten darin überein, dass die Fahrradschutzstreifen einiges für die Sicherheit der Radler in Schwabach gebracht haben. Problematisch sei hier der zunehmende Druck, die Streifen an Geschäften und Parkbuchten zu unterbrechen was erneut die Durchgängigkeit der Verbindungen störe. SPD-Fraktionsvorsitzender Werner Sittauer betonte in diesem Zusammenhang, dass die Beseitigung des Schutzstreifens an der Gutenbergstraße im Umfeld der Karl-Dehm-Schule ein Fehler war: „Hier muss man darüber nachdenken, den Schutzstreifen als Teil eines sichereren Schulwegs wieder zu installieren.“

Bei einem gemeinsamen Ortstermin im Anschluss an das Gespräch besichtigten die ADFC-Vertreter zusammen mit Werner Sittauer und Martin Sauer zwei unmittelbar benachbarte Problemstellen, an denen vorhandene Radverbindungen jäh unterbrochen werden: Den Übergang von der Limbacher Straße, die im westlichen Teil von Radfahrern entgegen der Einbahnstraße befahren werden darf, zur Friedrichstraße und damit die „Zufahrt“ zur Innenstadt, sowie die seit Jahren diskutierte Ost-West-Querung der Landsknechtsbrücke.

 

1 Kommentar