Zupackend, mitfühlend, gerecht
26.04.2012, 08:23 Uhr
Gerlinde Guthmann war so, wie eine Zeitungs-Redakteurin sein sollte: hartnäckig, zupackend, ge-recht, mitfühlend. Als die gebürtige Dietfurterin 1989 ihre journalistische Laufbahn beim Schwabacher Tagblatt begann, da war Zeitungsarbeit in erster Linie Männerarbeit. Sie setzte sich durch, weil sie fachlich fit und menschlich stark war.
1999 wechselte sie nach Erlangen. Sie begleitete in der Hugenottenstadt als Berichterstatterin die Bildungs- und Sozialpolitik und war erste Ansprechpartnerin, wenn es um die Patienten, um Ärzte und Kliniken ging.
Mit der Geburt ihrer Zwillinge schien auch das private Glück von Gerlinde Guthmann perfekt. Doch kaum ein Jahr später schlug das Schicksal erstmals zu: Brustkrebs. Sie kämpfte gegen die Krankheit an, mit Erfolg wie es schien. Doch nach Jahren der Normalität kehrte der Krebs zurück, aggressiver als zuvor. Erneut musste sie beruflich pausieren, erneut nahm sie einen Anlauf zurück in die Normalität. „Endlich wieder in die Arbeit“, sagte sie noch Ende Februar. Am
1. März begann ihre stundenweise Wiedereingliederung. Gut sieben Wochen später starb sie im Hospiz. Das macht fassungslos.
Um Gerlinde Guthmann trauern ihr Mann und ihre beiden Kinder, die dem Grundschulalter noch nicht entwachsen sind. Das Leben kann oft grausam sein.
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