Traditionell und kunstvoll: Das sind die Osterbrunnen in Franken

30.3.2018, 20:27 Uhr
Der Rekordbrunnen von Bieberbach hat es ins Guinnessbuch der Rekorde geschafft.

© Roland Huber Der Rekordbrunnen von Bieberbach hat es ins Guinnessbuch der Rekorde geschafft.

Warum ausgerechnet Brunnen und Quellen geschmückt werden? Das liegt daran, dass die Menschen damit ihre Wertschätzung für das Wasser zum Ausdruck bringen. Dass das heute wie selbstverständlich aus jedem Hahn fließt, war nicht immer so.

Darüber hinaus wird dem Osterwasser eine besondere Bedeutung nachgesagt: Kinder, die mit diesem Nass geweiht werden, sollen angeblich klug werden. Wer Osterwasser trinkt, soll außerdem vor Krankheiten geschützt sein.

Ein typischer Osterbrunnen umfasst heutzutage bis zu 2000 bemalte Eier, die wiederum an einem rund 80 Meter langen Band hängen. Die Art der Anordnung erinnert bei fast allen Brunnen an eine Krone. 

Inzwischen liefern sich Oberfranken und die Oberpfalz sogar einen Wettstreit darüber, wer die meisten Ostereier dekoriert. Lange Zeit ging die Gemeinde Bieberbach mit rund 12.000 Eiern als Sieger hervor und schaffte es sogar ins Guinnessbuch der Rekorde. 2005 schnappte sich Sulzbach-Rosenberg den Titel mit 16.501 Eiern - die waren allerdings nicht nur direkt am Brunnen angebracht, sondern in diversen Bögen drumherum. Außerdem hatten die Sulzbacher wenig später enormes Pech: Mäuse zerstörten einen Großteil der dekorierten Eier.

Die Idee für die Ostertradition kommt der Überlieferung nach übrigens aus der Fränkischen Schweiz: 1909 soll es in der Gemeinde Aufseß den ersten geschmückten Brunnen gegeben haben. Seit den 1980er Jahren taucht der Brauchtum auch über die fränkische Grenze hinaus auf: Andere Teile Bayerns, Hessens, Thüringens oder des Saarlands schmücken inzwischen auch. 

Unsere Karte zeigt den Standort von vielen Osterbrunnen in den einzelnen Landkreisen unserer Region.

 (Fehlt ein Brunnen? Dann schicken Sie uns eine Mail an redaktion@nordbayern.de - Haben Sie auch ein Bild dazu - dann fügen wir es gern hinzu. Und perfekt wird's, wenn wir noch den Standpunkt angeben können. Danke!)

 

Keine Kommentare