Über 9000 Gewerkschafter demonstrieren am Kornmarkt
20.03.2012, 13:35 Uhr
Begünstigt durch das frühlingshafte Wetter waren diesmal beträchtlich mehr Teilnehmer nach Nürnberg gekommen als am 8. März, um für Lohnerhöhungen zu demonstrieren. "Etwa 9500 Streikende sind gekommen", schätzt ver.di-Bezirksgeschäftsführer Jürgen Göppner.
Hauptredner bei der Kundgebung auf dem Kornmarkt war Achim Meerkamp, Mitglied des verdi-Bundesvorstands. "Das Geld für Lohnerhöhungen ist da", sagte der Gewerkschafter. In Deutschland sei ss sei nur falsch verteilt. Verdi fordert eine Lohnerhöhung von 6,5 Prozent für alle Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes und mindestens 200 Euro für die unteren Einkommensklassen
Rudi Lutz von der ebenfalls in Tarifverhandlungen befindlichen IG Metall versicherte den Anwesenden die Solidarität der Industrie- und Metallarbeiter und kündigte an, dass "wir gemeinsam das Land rocken werden, wenn nicht bald vernünftige Angebote der Arbeitgeber kommen."
Erzieherinnen an der Belastungsgrenze
Nicht nur ums Geld ging es dagegen den Erzieherinnen des Kinderhorts Wiesenstraße in Nürnberg: "Wir fordern auch, dass wir mehr Erzieherinnen für die gleiche Anzahl Kinder kriegen, weil derzeit sind schon sehr an der Belastungsgrenze sind", meinte die Leiterin Verena Mai.
Einige wenige Kindertagesstätten hielten am Dienstag eine Notfallbereitschaft aufrecht. Bei den restlichen blieb die Tür zu. Eltern mussten die Betreuung ihrer Kinder selbst organisieren.
Die Nürnberger Polizei hatte aufgrund der sechs gleichzeitig stattfindenden Demonstrationszüge logistische Probleme: So musste sogar eine zivile Verwaltungskraft aus dem Büro an das Steuer eines Streifenwagens. Ansonsten hatten die Beamten gut zu tun, die zahlreichen Straßen entlang der Demonstrationsrouten abzusperren.
Ausgangspunkte für die einzelnen Demo-Züge waren neben Klinikum und Bundesagentur: Hainstraße, Sandreuthstraße, Großreuther Straße, U-Bahnhof Bärenschanzstraße (Oberfläche). Der Deutsche Gewerkschaftsbund führte parallel einen Zug vom Pferdemarkt durch Gostenhof in die Innenstadt durch.
Der größte ver.di-Tross startete um etwa 10 Uhr am Prinzregentenufer. Rund 3000 Demonstranten, darunter zahlreiche Betroffene aus der ganzen Region, gingen von dort über Marien- und Königstorgraben, Königstraße und Hallplatz zum Kornmarkt.
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