Das Schneider-Märzen aus Weißenburg kommt wieder

14.6.2018, 05:40 Uhr
Das Schneider-Märzen aus Weißenburg kommt wieder

© Jan Stephan

Das sind erfreuliche Nachrichten für die zuletzt etwas darbende Gastronomie-Szene der Stadt, die über etliche Leerstände und Schließungen klagte. Der neue Mann in der Kannen-Küche ist Marius Bansemer. Der gelernte Koch ist in der Region kein Unbekannter, er führte das Gasthaus Altmühlgrund in Bubenheim und machte sich dort mit gehobener, aber fränkischer Küche einen Namen. Dann verlegte er sich ins Schlossbräustüberl nach Ellingen, wo er zuletzt den Küchenchef gab und seinen Fränkisch-Anders-Stil weiterentwickelte.

„Das war mein absoluter Wunschkandidat“, stellt Thomas Schneider fest, dem die Kanne gehört. In die Kanne gehöre fränkische Küche, aber eine, die mehr kann als Bratwurst und Schnitzel. Zudem begrüßte er es, dass Bansemers Lebensgefährtin, eine ausgebildete Fachkraft, sich um den Service kümmern wird. Sie ist derzeit noch im renommierten Blumenthal in Spalt angestellt.

Das Märzen kommt zurück

Überraschend ist Schneiders Ankündigung, mit der Neueröffnung der Kanne auch seine Brauerei wieder im Alltagsbetrieb aufleben zu lassen. Nur hier wird es fortan Schneider Hell, Schneider Märzen und Schneider Weizen geben. „Eine Flaschenabfüllung wird es nicht mehr geben, aber wer will, kann gerne mit seinem Krug zur Kanne kommen, und das Bier mit nach Hause nehmen.“ Das Bier wird in der nur einen Steinwurf entfernten Schneider-Brauerei in Weißenburg gebraut. „Solange ich Leute habe, die das machen wollen, wären wir eigentlich blöd, wenn wir das nicht nutzen“, so Schneider. Der Brauerei tue es zudem auch gut, wenn sie regelmäßig in Betrieb sei.

Seit dem Schneider-Aus im März 2015 war in den Brauanlagen nur noch einmal im Jahr das Weißenburger Kirchweihbier gebraut worden, dessen Produktion sich Schneider Bräu weiterhin mit der Brauerei Sigwart teilte. Die Kanne wird mit der Neueröffnung das, was die Weißenburger die vergangenen Jahrzehnte schon immer ins Herz geschlossen hatten: eine fränkische Brauereigaststätte mitten im Herzen der Stadt.

Damit hat sich die Weißenburger Gastro-Situation wieder etwas entspannt. Der Weißenburger Torwart ist von Udo Rauh übernommen worden und bietet nun auch durchgehend einfache Küche an. Das Sigwarts Bräustüberl ist bei Paul Rapke genauso in neuen Händen wie der Araunerskeller, der mit Pia Rotter eine Wirtin gefunden hat, die für die guten Zeiten der Wirtschaft am Rande Weißenburgs steht.

Gastronomische Großbaustellen sind derweil allerdings weiter der Wittelsbacher, der zum Hotel mit Restaurant umgebaut werden soll, an dem sich zuletzt aber wenig tat, und die Gaststätte Zur Ludwigshöhe, bei der nach forschem Beginn ebenfalls die Bauaktivitäten erlahmt sind.

Mehr Informationen über die "Kanne" in unserer Rubrik Essen und Trinken!

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