Ausgefeiert
30.4.2012, 08:07 UhrSeit Februar 2008 gab es in den Wintermonaten von Oktober bis April jedes Wochenende Party hoch über der Stadt und Schneider ist der Meinung, dass es in den vergangenen Jahrzehnten, seit es die „Lubberer“ gibt, noch nie so gut gelaufen sei. Zu Spitzenzeiten seien rund 500 junge Leute da gewesen. So auch bei der letzten Feier. Die Schlange der Partywütigen reichte zeitweise bis zum Kassenhäuschen des Bergwaldtheaters.
Innen sorgten dann im Wechsel 16 DJs für die richtige Stimmung. Außerdem hatte Schneider zum Abschluss noch einen Außenbereich mit Partyzelt und extra Bierwagen eingerichtet. Doch trotz der absoluten Feierlaune waren viele Besucher auch etwas wehmütig. „Ich bin total traurig“, meinte eine kleine Blondine. Und ihre Freundin im schwarzen Glitzerkleidchen ergänzt: „Ich werde heute garantiert noch eine Runde heulen.“ Ein paar Schritte weiter erzählt eine fesche Besucherin, dass sie sogar eine Demonstration organisieren wollten, „aber der Peter war dagegen“.
Der Salinas-Betreiber meinte, dass sogar Flash-Mobs geplant waren, „aber das wollte ich wirklich nicht. Ich habe diese ganze Welle auf Facebook abgewiegelt.“ Denn verhärtete Fronten will Schneider nicht aufbauen. „Ich habe immer mit Bedacht darauf geschaut, dass alles funktioniert. Und wenn ich nicht mehr mit den Behörden zusammenarbeiten kann, dann gehe ich einfach.“
Verständnis für den ganzen Verlauf hat er jedoch nicht. „In meiner Konzession steht ganz klar drin, dass es ein Partysaal ist. Ich habe von Anfang an mit dem Club Salinas geworben. Von einer Kneipe war auch auf keinem Plakat, in keiner Anzeige die Rede.“ Die Konzession war zuerst auf Probe auf ein halbes Jahr ausgestellt. „In dieser Zeit habe ich den Club schon genauso betrieben wie heute.“ Nach den sechs Monaten ist die Konzession ohne Beanstandungen verlängert worden. „Und jetzt stellt sich die Stadt hin und behauptet, ich habe im April 2008 aus einer Kneipe einen Club gemacht“, sagt Schneider. „Da hört bei mir das Verständnis auf.“
Doch weiterkämpfen wird der Salinas-Betreiber nicht. „Wer kämpft, hat verloren. Ich gehe einfach.“ Sein Ziel sei erreicht. „Ich bin nicht totbetrübt, auch wenn ich viel Herzblut hineingesteckt habe.“ Und für die Weißenburger Kirchweih, wo in der Vergangenheit das Salinas zur Aftershow-Party einlud, hat er auch schon Pläne. „Da mach’ ich nix, da sitz’ ich einfach mal nur im Bierzelt.“
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