Grundschüler aus Fürth schreiben ein Buch
12.12.2018, 13:58 UhrHylarion Pipidon. Was für ein seltsamer Name! Auch der kleine Wicht, der sich dahinter verbirgt, ist durch und durch seltsam. Er entsteht aus einem Blatt Papier, auf das Schüler Ben ein paar Striche und Kreise kritzelt. Plötzlich wird daraus ein Lebewesen.
"Der Bauch war zu rund und zu dick. Die Arme zu lang und zu dünn. Die Beine zu kurz. Haare wie ein Wischmopp. Und im nächsten Moment sprang das Kerlchen aus dem weißen Blatt heraus." So hat es Vera C. Koin aufgeschrieben.
Mit dieser Idee ist die Autorin dann in die Fürther Grundschulen Soldnerstraße, Maistraße und Friedrich-Ebert-Straße gegangen und hat die Drittklässler aufgefordert: Schreibt die Geschichte von Ben und Hylarion Pipdon weiter! Das haben die Jungs und Mädels fleißig getan – und so sind 18 verrückte Abenteuer entstanden.
Mal reisen Ben und Hylarion mit einer Zeitmaschine ins alte Ägypten und suchen dort nach einer gestohlenen Mumie. Mal finden sie an der Ostsee eine Flaschenpost mit 1500 Euro darin, die dann von einem Dieb geklaut wird. Und mal geht Hylarion heimlich mit Ben zur Schule und stiftet dort pures Chaos.
Die meisten Geschichten haben die Kinder in Gruppen geschrieben. "Das ist leichter. Denn jeder hat seine Ideen und die kann man alle unterbringen", verrät Jasmin aus der Friedrich-Ebert-Grundschule. Ihr Mitschüler Nesanu hat zuerst Bilder gezeichnet und dann dazu eine Geschichte erfunden. Patrick wiederum ist großer Dino-Fan – deshalb reisen Ben und Hylarion in seiner Geschichte zurück in die Zeit der Dinosaurier.
Manchmal hilft es, an eigene Erfahrungen zu denken. "Wir hatten früher einen Ben in der Klasse", sagt Franziska. "Das war ein Chaos-Typ", deshalb handelt ihre Geschichte von Chaos in der Schule.
Gerade mal eine Woche Zeit hatten die Friedrich-Ebert-Schüler, um ihre Geschichten aufzuschreiben und Bilder dazu zu malen. Trotzdem haben allein sie sechs verschiedene Abenteuer erfunden.
Das war noch im vergangenen Schuljahr. Die Autorin Vera C. Koin hat die Geschichten sowie die Bilder der Kinder kurz vor den Ferien eingesammelt und sie grob sortiert. "Ich habe nur Rechtschreibfehler korrigiert, sonst nichts", sagt sie. Dann hat eine Layouterin daraus das Buch gestaltet, anschließend ging es in den Druck.
Ach, und wie geht es nun aus mit dem kleinen Wicht Hylarion Pipidon? Er erfährt ganz unterschiedliche Schicksale. In einer Geschichte darf er bei Ben bleiben, in einer anderen wird er einfach wegradiert. Wie es dazu kommt, kannst du nun selbst nachlesen.
Magst du mal eine Kostprobe hören?
Die Klasse 4b der Grundschule Soldnerstraße hat extra für uns einen Ausschnitt aufgenommen und sogar selbst für die Hintergrundgeräusche gesorgt. Auf dem Foto siehst du hinten die Autorin Vera C. Koin und vorne Jürgen Kraft alias Max, der Vorleser.
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