"ABAM": Adidas holt Top-Athleten nach Herzogenaurach
5.5.2016, 08:39 UhrDeutschland war ein Land der Werfer, Sprinter, Springer und Läufer. Und im Sommer wurde die dazugehörige Sportart jedes Wochenende in großen Stadien gefeiert. So war das noch – in den 90er Jahren. Von den großen Leichtathletik-Meetings in Köln, Koblenz, Erfurt, Dresden und im Nürnberger Frankenstadion ist nur nach das Internationale Stadionsportfest in Berlin übriggeblieben. Am 13. und 14. Mai kommt an einem historischen und doch eher ungewöhnlichen Ort nun wieder ein großes, buntes Sportfest mit Weltklasse-Athleten hinzu – in Herzogenaurach.
Das erste Adidas Boost Athletics Meeting, dem man glücklicherweise die lautmalerische Abkürzung ABAM geschenkt hat, soll die große Leichtathletik 15 Jahre nach dem letzten Startschuss bei einem Live-Sportfest in Nürnberg wieder in die Region zurückholen – mit einigen radikalen Ideen. Auf dem Sportplatz der Adidas-Zentrale soll "Masse auf Weltklasse treffen, Breiten- auf Weltklassesport". So formuliert das zumindest Bertram Böhm, der mit einem erfahrenen, engagierten 130-köpfigen Team des LAC Quelle Fürth das außergewöhnliche Meeting organisiert.
Ein Meeting für alle
ABAM soll ein Meeting für alle werden, für ambitionierte Breitensportler, für deutsche Spitzenläufer mit Olympia-Ambitionen und für Weltmeister und Olympiasieger, die die Gelegenheit nutzen, bei den Leuten vorbeizuschauen, die ihre Schuhe, Trikots und Hosen entworfen haben. Auch wenn man sich bei einem Ortstermin auf dem Adi-Dassler-Sportplatz nur schwer vorstellen kann, dass in elf Tagen hier der zweitschnellste Mann der Welt in einen Startblock steigen wird.
Der Sportplatz auf dem Adidas-Gelände ist kein üblicher Dorfsportplatz, dazu ist er zu gepflegt, dazu ist die Bahn zu schnell, dazu sind die Umkleidekabinen zu stylish. Genau deshalb ist die Idee entstanden, hier ein Meeting zu veranstalten. Das kleine Stadion wurde anlässlich der Fußball-WM 2006 gebaut.
Der junge Lionel Messi hat mit der Albiceleste auf diesem Rasen trainiert, seitdem halten sich Mitarbeiter des Sportartikelherstellers in ihrer Mittagspause fit, sprinten die acht Reihen auf der Tribüne auf und ab, reihen Runde an Runde auf der Kunststoffbahn. So wie das am 13. Mai auch die zweimalige Olympiasiegerin Meseret Defar und am 14. Mai weitere Weltklasse-Athleten tun werden.
Yohan Blake und Jennifer Suhr führen das Feld an
Yohan Blake, 100-Meter-Weltmeister von 2011 und seitdem der aussichtsreichste Herausforderer seines jamaikanischen Landsmanns Usain Bolt, ist der Star des ABAM. Aber nicht der einzige. Defar wird am Freitag 10.000 Meter laufen, nachdem die Stabhochsprung-Queen Jennifer Suhr das Meeting vor dem Adidas-Outlet eröffnet hat. Am Samstag geht es für viele deutsche Läufer um die Qualifikationsnormen für die Olympischen Spiele in Rio, die Besetzungen der 400-, 800- und 1500-Meter-Läufe der Männer sowie der 5000-Meter-Lauf der Frauen lassen auf Weltklasse-Leistungen schließen. Deutschland ist noch immer ein Land der Werfer, Sprinter, Springer und Läufer. Am 13. und 14. Mai wird Herzogenaurach die Hauptstadt dieses Landes sein – und sein Glanz weit darüber hinausstrahlen.
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