Ausnahme U-Bahn: Derby verlief fast störungsfrei
12.8.2014, 01:18 UhrBegonnen hatte der Montag mit den Märschen beider Fanlager. Ungefähr 1600 Nürnberger versammelten sich am Hauptmarkt und zogen von einem massiven Polizeiaufgebot begleitet zum U-Bahnhof Weißer Turm. Von dort brachten Sonderzüge den FCN-Anhang in die Nachbarstadt. Dort marschierten die Schlachtenbummler von der Stadthalle zum Stadion am Laubenweg. Auf dem Weg dorthin brannten einige Marschteilnehmer Pyrotechnik ab und warfen Glasflaschen auf die Straße.
Am Stadioneingang wurde es kurz turbulent, als einige Fans versuchten, die Absperrungen zu übersteigen. Kurze Rangeleien mit der Polizei waren die Folge, die die Situation aber umgehend unter Kontrolle brachte.
Währenddessen versammelten sich die Fans der Spielvereinigung am Rathaus. Auch im Laufe dieses Marsches in Richtung Ronhof brannten einige Anhänger Pyrotechnik ab.
Auch wenn laut Polizei die Kontrollen an den Sicherheitsringen problemlos verliefen, schafften es die Nürnberger Fans, eine stattliche Menge Feuerwerkskörper in den Gästeblock zu schmuggeln. Schon vor dem Aufwärmen ging die erste Rakete nahe des Mittelkreises nieder. Als sich der Frust der sich abzeichnenden Niederlage bei den FCN-Anhängern Bahn brach und wieder Leuchtkugeln auf dem Rasen landete, zitierte Referee Wolfgang Stark Club-Kapitän Javier Pinola zu sich, der mit beschwichtigenden Gesten die Situation aber beruhigen konnte. Die Polizei erhofft sich nach der Auswertung des Videomaterials den Tätern auf die Schliche zu kommen.
Nach dem Spiel weigerten sich 800 Clubfans die angebotenen Busse zur Stadtgrenze zu besteigen. Die Polizei eskortierte die Fans ohne Komplikationen zurück zur Stadthalle.
Insgesamt verzeichnete die Polizei nur wenige Festnahmen und zog ein positives Fazit, mit einer Ausnahme.
Negativer Höhepunkt des Tages war ein Vorfall zwischen den U-Bahnhöfen Muggenhof und Eberhardshof, bei dem eine 22-jährige Fahrerin verletzt wurde. Aus einem Sonderzug der Nürnberg-Fans flog durch eine zerbrochene Scheibe ein Feuerlöscher, der die Frontscheibe der entgegenkommenden U-Bahn durchschlug und dort die Fahrerin traf. Sie musste anschließend ins Krankenhaus.
In diesem Zusammenhang sucht die Kriminalpolizei Zeugen, die den Vorfall beobachtet haben oder Angaben zum Täter machen können. Dem Unbekannten droht eine Anzeige wegen versuchter Tötung. Hinweise sollen an den Kriminaldauerdienst Mittelfranken unter der Telefonnummer 0911/2112-3333 gemeldet werden.
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