Bambergs Endspurt beginnt in Frankfurt

Bamberg - Nach dem Pokalwochenende ist vor den Play-offs! Acht Spieltage sind in der Hauptrunde noch zu absolvieren, ehe der Titelkampf in seine heiße Phase startet. Für die Brose Baskets beginnt der Hauptrundenendspurt bereits am Mittwoch um 19:30 Uhr mit einem Nachholspiel bei den Fraport Skyliners in Frankfurt.

Die Frankfurter, die bekanntlich nicht am TOP4 in Ulm dabei waren, nutzten das Wochenende, um ihr Heimspiel gegen die Walter Tigers Tübingen vom 23. Spieltag nachzuholen. Dabei setzte es für die Mannschaft von Headcoach Gordon Herbert eine bittere 70:71-Niederlage. Dabei hatten die Hessen alles selbst in der Hand, vergaben jedoch den letzten Angriff und mussten so einen herben Rückschlag im Kampf um Platz acht hinnehmen.

Gegen die Tigers schwang sich Skyliners Urgestein Quantez Robertson, neben Ramon Galloway die derzeit spielbestimmende Figur beim Tabellenelften, mit 17 Punkten zum Topscorer auf, konnte die Pleite seiner Frankfurter aber nicht verhindern. Das junge Skyliners-Team verharrt so auf Rang elf der Tabelle, die Spieler geben sich mit einem Platz im Niemandsland zwischen Play-offs und Abstiegszone aber keineswegs zufrieden und haben die Meisterschaftsendrunde noch längst nicht aufgegeben. "Das sind jetzt quasi unsere Play-offs, in jedem Spiel geht es um alles", erklärte Frankfurts Kapitän Marius Nolte nach dem Spiel gegen Tübingen. Trotz der Niederlage gegen den Tabellenvorletzten darf das Team aus "Mainhattan" nicht unterschätzt werden, immerhin konnten zuvor auf eigenem Parkett nacheinander der FC Bayern München Basketball und ratiopharm ulm bezwungen werden.

"Frankfurt hat eine sehr kompakte und abgeklärte Mannschaft, die sich mit den Siegen gegen Ulm und gegen Bayern sehr gut präsentiert hat. Sie hatten einen kleinen Durchhänger gegen Tübingen, aber man muss schon sehen, dass sie trotz vieler Verletzungssorgen viel geschafft haben in letzter Zeit. Sie haben eine kleine Rotation, aber jeder versteht seine Rolle und sie spielen sehr gut zusammen und sind natürlich auch sehr gut gecoacht", findet Bambergs Cheftrainer, Chris Fleming, nur lobende Worte für den kommenden Gegner, der auch am Mittwoch nicht frei von Verletzungssorgen ist. Mit Andrew Rautins, Dane Watts (Nasenbeinbruch/Gehirnerschütterung), Stefan Ilzhöfer (Hüfte) und Kevin Bright (Knöchel) fehlen Gordon Herbert vier Stammspieler. Hinzu kommt noch der Ausfall von Jan Novak, der mit Problemen an der an der Achillesferse pausieren muss.

Gavel muss passen

In der Saisonendphase geht es für den Meister vor allem darum, beim Versuch, dem Tabellenführer aus München den ersten Platz nach der Hauptrunde noch abzujagen, keine weiteren Fehler mehr zu machen. Fehlen wird dabei vorerst Topscorer und Antreiber Anton Gavel. Bambergs "Energizer" zog sich im Halbfinalspiel um den Beko BBL-Pokal gegen Alba Berlin eine Innenbandzerrung im linken Knie zu und wird voraussichtlich zwei Wochen pausieren müssen. "Anton war für mich über die letzten Jahre der beste und konstanteste Spieler in der Beko BBL und seinen Ausfall werden wir nur mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung kompensieren können", weiß Chris Fleming nur zu gut, dass dieser Ausfall schwer zu kompensieren sein wird.

Dass es aber zur Not auch ohne "Tono" Gavel geht, haben die Brose Baskets über weite Strecken am Sonntag im "kleinen Finale" gegen den FC Bayern gezeigt. "Wir sind deutlich mehr als Team aufgetreten und waren deutlich emotionaler. Die zweite Halbzeit war einfach besser als am Vortag gegen Berlin", zog Fleming gegen München ein positives Fazit.

Obwohl mit dem verpassten Pokalsieg bereits das zweite Saisonziel verpasst wurde, haben die Brose Baskets das Pokalwochenende nach Aussage vom Meistercoach dennoch abgehakt: "In der Vergangenheit war es direkt danach immer sehr zäh. Aber es sind natürlich andere Emotionen, wenn man das Finale spielt und gewinnt, als wenn du am Sonntag nach dem Spiel um den dritten Platz frühzeitig zuhause bist. Ich glaube, wir hatten genug Erholungszeit, auch emotional. Wir schauen nach vorne."

Fraport Skyliners: Bähre, Barthel, Burtschi, DuBois, Galloway, Klein, Merz, Nolte, N´Diaye, Okeke, Oldenburg, Richter, Robertson, Voigtmann, Vukovic; Trainer: Gordon Herbert, Co-Trainer: Klaus Perwas

Brose Baskets: Fischer, Ford, Goldsberry, Harris, Jacobsen, Jordan, Rockmann, Sanders, Schmidt, Smith, Tadda, Thiemann, Zirbes; Trainer: Chris Fleming, Co-Trainer: Stefan Weissenböck, Arne Woltmann