Becher-Wurf und Öl-Attacke: RB Leipzig in Fürth angefeindet

20.12.2015, 18:21 Uhr
Bier im Anflug: Für Ralf Ragnick hört hier Spaß auf.

© dpa Bier im Anflug: Für Ralf Ragnick hört hier Spaß auf.

Es war ein dramatisches Finish im Ronhof: In der Nachspielzeit gelang Benedikt Röcker gegen den Spitzenreiter, das in der allgemeinen Meinung eher ungeliebte Millionen-Marketingkonstrukt RB Leipzig, der Ausgleich - am Ende stand dennoch eine 1:2-Pleite. Bei mindestens einem Zuschauer führte der Emotionsschub zu einem Kurzschluss.

"Als in der 91. Minute der Ausgleich fiel, ist ein voller Bierbecher auf uns geworfen worden. Da hört für mich der Spaß auf", erklärte Leipzigs Trainer Ralf Rangnick dem Sport-Informations-Dienst. Und weiter: "Ich wundere mich, dass die Fürther lieber einen Becher auf uns werfen, als ihr Tor zu bejubeln. Doch so etwas lassen wir uns nicht bieten."

Was das genau heißt, lässt der Fußball-Lehrer offen. Dem DFB meldet er den Vorfall jedenfalls nicht, denn: "Der Schiedsrichter hat es ja mitgekriegt. Der vierte Offizielle auch." Gut möglich also, dass die SpVgg Greuther Fürth noch mit Konsequenzen des DFB zu rechnen hat. Dem Kleeblatt, das seit vier Spielen nicht mehr gewonnen hat, droht also ein in doppelter Sicht unschöner Jahresausklang.

Dazu passt dann auch, dass - so berichtet es die Leipziger Volkszeitung - Fürther Fans vor Spielbeginn den Gästefanblock mit rund 20 Liter Pflanzenöl präpariert haben sollen. Der ganze Stehbereich und auch der Weg dahin sollen eingeschmiert worden seien. In Kombination mit dem auf einem großen Banner im Kleeblattblock propagierten Slogan "Bullen auf Eis legen", wirkt die Öl-Attacke wie eine geplante Aktion.

Nur weil Ordner die Rutschfalle mit massenweise Sand entschärften, konnten die Gästefans das Spiel gefahrenlos sehen.

Am Montag reagierte die SpVgg Greuther Fürth mit einer offiziellen Stellungnahme. Darin heißt es: "Wir möchten uns auf diesem Wege in aller Form für die Vorkommnisse am letzten Spieltag entschuldigen. Das gilt sowohl für den Becherwurf, als auch für den verunreinigten Gästeblock. Diese Vorkommnisse sind für uns in keinster Weise tragbar und akzeptabel."

Weiter heißt es in der Mitteilung, die von Geschäftsführer Holger Schwiewagner und Leiter Fanwesen Nicolas Heckel unterzeichnet ist: "Wir werden alles in unserer Macht stehende unternehmen, um die Verantwortlichen dafür zur Rechenschaft zu ziehen. Dafür bitten wir auch jeden um aktive Mithilfe. Wir schreiben uns in Fürth Toleranz, Weltoffenheit und Gastfreundlichkeit auf die Fahne. All diese Dinge haben die Schuldigen dieser Vorfälle vermissen lassen. Glücklicherweise kam es zu keinen Personenschäden."

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