Bornemann staunt über Vehemenz der Diskussionen

1.9.2016, 06:00 Uhr
Bornemann staunt über Vehemenz der Diskussionen

© Zink

Zu den Diskussionen im Umfeld:

Andreas Bornemann: "Man lernt immer dazu. Man hatte vorher schon gehört, wie Traditionsvereine in gewissen Situationen funktionieren, aber ich bin dennoch erstaunt, ob des frühen Zeitpunkts der Aufregung jetzt gerade. Meiner Meinung nach sollten die Ereignisse - das Braunschweig-Spiel ausgeklammert - nicht überbewertet werden. Da staunt man, mit welcher Vehemenz bestimmte Themen und Personalien diskutiert werden."

Zur Frage, ob der schwierige Start mit den Folgen der verloren gegangenen Relegation zu tun habe:

Bornemann: "Es gehört mit Sicherheit dazu. Man sieht ja immer wieder, dass Vereine, die nach oben wollten, und in der Relegation gescheitert sind, in der Folge häufig Schwierigkeiten hatten, wieder in die Spur zu finden. Man muss aber auch schauen, wie hoch die personelle Fluktuation ist, wie groß der Substanzverlust. Wir standen in der entscheidenden Planungsphase auch noch ohne Trainer da und mussten Transferüberschüsse erzielen. Aber das alles rechtfertigt nicht ein 1:6. Da hat man sich dem Schicksal hingegeben. In der letzten Saison ist das der Mannschaft nicht passiert, da ist sie sehr über die Emotion gekommen."

Zum Thema Mentalität:

Bornemann: "Im letzten Jahr hat sich die Mannschaft mit Macht gegen Rückschläge gewehrt. Jetzt ist es vielleicht eine psychologische Frage: Man ist enttäuscht, die Relegation nicht geschafft zu haben, in Dresden fällt in der Nachspielzeit das 1:1, gegen Heidenheim führst du und gewinnst nicht. Da fehlen Erfolgserlebnisse, stattdessen werden negative Erinnerungen geweckt."

Zu den Transfers in der Sommerpause:

Bornemann: "Wir nehmen die Situation an, wie sie ist. Wir mussten einen Transferüberschuss erzielen. Da ist übrigens Alois Schwartz einer, der diese Situation klaglos angenommen hat. Manchmal fragt man sich, ob das auch in der Öffentlichkeit angekommen ist. Trotzdem: Wir haben das Potenzial, eine gute Saison zu spielen, aber das geht nicht von alleine und nicht nur deshalb, weil das letztes Jahr funktioniert hat."

Zur Frage nach dem Saisonziel des 1. FC Nürnberg:

Bornemann: "Man sollte uns erst einmal in die Saison kommen lassen und schauen was die anderen machen, was bei uns passiert. Nach zehn Spielen hat man dann eher einen Hinweis, wo die Reise hingeht."

Das sagt Andreas Bornemann zu seinen Transfers:

Bornemann: "Das ist für mich neu, dass man eine Transferbilanz ziehen soll so früh in der Saison. Sprechen kann man über den Winter, als wir Zoltan Stieber als Schöpf-Ersatz geholt haben. Das hat nicht so funktioniert, wie wir uns das vorgestellt haben, auch deshalb, weil sich Sebastian Kerk in den Vordergrund gespielt hat. Aber wie soll man jetzt die Transfers des Sommers seriös bewerten können? Die sind alle erst seit maximal zwei Monaten hier. Niclas Füllkrug hat hier auch ein Jahr gebraucht."

Über Trainer Alois Schwartz und zu den Diskussionen, die im Umfeld um dessen Person entstanden sind:

Bornemann: "Ich glaube, dass er schon auch etwas überrascht war von der Wucht der Diskussionen. Nach zwei Spieltagen musste er dann schon die ersten Geschichten lesen, wo man nicht wusste, ob das jetzt ein Angriff auf ihn ist. Aber es ist nichts passiert, was uns daran zweifeln lässt, dass er gute Arbeit leistet bei uns. So wie er das in Sandhausen mit sehr überschaubaren Mitteln über Jahre gemacht hat."

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