Chefcoach beim Club? Mintal kann sich das vorstellen
25.10.2016, 09:51 UhrAls Übungsleiter sitzt man beim 1. FC Nürnberg seit jeher nicht unbedingt fest im Sattel. Alois Schwartz hat das nach dem schwachen Start in die Zweitliga-Saison zu spüren bekommt, seine Kritiker sind nach vier Siegen in Serie aber verstummt. Doch irgendwann wird es sie wieder geben, die Diskussionen um den Posten an der Seitenlinie.
Und womöglich mit einer Person, die sich bisher nicht in den Vordergrund gedrängt hat: Marek Mintal, der derzeit als Co-Trainer bei der U19 arbeitet. "Ja, gerne", antwortete der Ex-Stürmer auf die Frage, ob er sich das Amt eines Tages vorstellen kann. "Dieses Stadion ist mein Wohnzimmer, meine Heimat", so Mintal weiter. Der Wechsel aus dem slowakischen Zilina nach Nürnberg im Jahre 2003 sei "die beste Entscheidung meines Lebens, die beste meiner Fußballkarriere" gewesen.
Auf Papas Spuren
Seine Gedanken macht sich der Publikumsliebling dennoch: Was ist, wenn er scheitert? Was sind seine 66 Tore in der Vergangenheit dann noch wert? Fliegen ihm die Herzen der Fans dann nicht mehr zu? Noch sind das alles Fragen, die sich nicht stellen, Marek Mintal hat noch keine Fußballlehrer-Lizenz, die es für einen Cheftrainerposten im Profifußball braucht. Schon bald will er aber auch die in der Tasche haben.
Ob der Name Mintal auch nochmal auf einem FCN-Trikot stehen wird? Sein Sohn Jakub arbeitet jedenfalls an einer Profikarriere und spielt derzeit für die Club-U13. "Das ist der Traum aller Eltern", findet Mintal, "ich habe Jakub aber schon öfters gesagt, dass er es mit dem Namen Mintal nicht leicht haben wird".
In Rostock "oft geweint"
In eine heile Welt würde Mintal Junior jedenfalls nicht hineinwachsen, das Geschäft Profifußball findet Marek Mintal "einfach krank". Dreistellige Millionensummen für einen Fußballer? Der 39-Jährige kann das einfach nicht verstehen: "Ein Mensch, das sind nur ein paar Kilogramm Fleisch, Knochen und Blut."
Und mit einer Seele, die schnell Schaden nehmen kann. Als er am Ende seiner Karriere kurze Zeit für Hansa Rostock spielte, habe er "oft geweint" - einerseits, weil er seine Familie, andererseits aber auch den Club vermisst habe.
1 Kommentar
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich vorher registrieren.
0/1000 Zeichen