Club-Boss Grethlein: "Die wichtigsten Schritte sind getan"

8.10.2015, 06:00 Uhr
Thomas Grethlein und Andreas Bornemann: Die neuen starken Männer beim 1. FC Nürnberg.

© dpa Thomas Grethlein und Andreas Bornemann: Die neuen starken Männer beim 1. FC Nürnberg.

"Das zurückliegende Jahr war, was den Aufsichtsrat anbelangt, eines der ereignisreichsten in der Club-Geschichte. Vielleicht sogar das ereignisreichste überhaupt, seit es dieses Gremium in dieser Form gibt", sinniert Grethlein im Gespräch mit der NZ: "Wir sind stärker in die operative Verantwortung eingebunden worden, als wir das wollten."

In der Tat. Schon wenige Wochen nach jener denkwürdigen Versammlung im September 2014, bei der bis in die frühen Morgenstunden der sportliche Absturz der Fußballprofis und seine Folgen aufgearbeitet wurde, kam es zur Trennung vom damaligen Coach Valerién Ismaël. Im Februar folgte ihm Finanzvorstand Ralf Woy, kürzlich ging auch der umstrittene Sportvorstand Martin Bader von Bord.

Mit der Verpflichtung ihrer Nachfolger Michael Meeske und Andreas Bornemann sei laut Grethlein "die Umbruchphase zwar noch immer nicht abgeschlossen, aber die wichtigsten Schritte, die der Aufsichtsrat einleiten konnte, sind getan. Die beiden neuen operativ Verantwortlichen werden das, was in diesem Umbauprozess weiterhin erforderlich ist, nun selbstständig und mit eigenen Vorstellungen vorantreiben."

Zunächst aber müssen Bornemann und Meeske vor den Mitgliedern Vorgänge und Entwicklungen erläutern, an denen sie noch nicht oder allenfalls am Rande beteiligt waren. "Ist doch klar, dass die beiden Herren die Rechenschaftsberichte zu den Bereichen Sport und Finanzen vortragen werden", betont Grethlein. Eine Aufgabe, um die die neuen Macher am Valznerweiher nicht zu beneiden sind.

Meeske deutete kürzlich nach einer ersten Bestandsaufnahme an, dass der Club im zurückliegenden Geschäftsjahr in die Miesen gerutscht ist. Auch wenn vor der Mitgliederversammlung kein FCN-Verantwortlicher Zahlen nennt, kursiert hinter vorgehaltener Hand ein Verlust in Höhe von rund zwei Millionen Euro. Die Entlastung von Bader und Woy steht am Sonntag an. Auch wenn die Mitglieder das ablehnen würden, müsste dies übrigens nicht zwingend ein juristisches Nachspiel haben.

Zudem werden ja auch noch vier Aufsichtsratsmitglieder neu gewählt. "Spannend wird es auf jeden Fall", ist Grethlein überzeugt und appelliert im Vorfeld an die Fairness aller Beteiligten: "Jeder kann vortragen, was er will – aber es sollte gesittet zugehen."

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