Club-Chef Behrens: "Keine Mannschaft ist besser als wir"

22.12.2017, 16:47 Uhr
Club-Kapitän Hanno Behrens hatte gegen den VfL Wolfsburg das 1:0 schon vor Augen, doch sollte Marcel Tisserands Fuß noch irgendwie dazwischenkommen.

© Sportfoto Zink / WoZi Club-Kapitän Hanno Behrens hatte gegen den VfL Wolfsburg das 1:0 schon vor Augen, doch sollte Marcel Tisserands Fuß noch irgendwie dazwischenkommen.

Gleich nach dem finalen Auslaufen am Mittwochmorgen ging es für Hanno Behrens ans Kofferpacken: Das Weihnachtsfest verbringt der Kapitän des 1. FC Nürnberg heuer erstmals nicht im Kreise der Familie, sondern zusammen mit Kumpel Tim Leibold im sonnigen Costa Rica. "Ein bisschen entspannen und ab und zu auf’s Brett springen", so in etwa stellt sich der passionierte Hobbysurfer die Auszeit in Lateinamerika vor.

Eine Szene dürfte den Mittelfeldspieler aber auch am paradiesischen Sandstrand noch ein bisschen beschäftigen. Ihm hatte sich am Dienstagabend in der 56. Minute die wohl beste Gelegenheit geboten, seine Elf im Pokalspiel gegen den VfL Wolfsburg (0:2 n. V.) in Führung zu bringen. Nach einem abgewehrten Schuss von Leibold bugsierte Behrens den Ball irgendwie in Richtung Tor, doch gelang es Marcel Tisserand im kollektiven Gewühl gerade noch, die Kugel am Überqueren der Linie zu hindern. "Ich bekomme den Ball an den Bauch, einen Tick höher kann ich vielleicht köpfen", haderte Behrens mit der verpassten Großchance, "geht das Ding rein, wäre es ein anderes Spiel geworden."

Dennoch durfte sich der Kapitän ebenso wie seine Kollegen erhobenen Hauptes in den kurzen Weihnachtsurlaub verabschieden. "Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft", betonte Behrens – und meinte damit nicht nur das imponierende Pokalduell "auf Augenhöhe" mit einem gestandenen Bundesligisten, sondern auch "die sehr gute Hinrunde. Hätte uns jemand im Sommer gesagt, dass wir zur Winterpause nur einen Punkt hinter dem Tabellenersten liegen und fünf Punkte Abstand zu Platz vier haben, hätte das jeder sofort unterschrieben".

Damit es 2018 so weitergeht, will Behrens nun "ein bisschen die Beine hochlegen und dann ab 3. Januar wieder hart arbeiten." Allzu forsche Aufstiegsparolen sind aber auch von Nürnbergs Chefstrategen nicht zu hören. Intern waren für die erste Saisonhälfte gewisse Ziele formuliert worden, verrät Behrens, "die haben wir alle erreicht." In der Vorbereitung werde man sich nun "sicher zusammensetzen und neue Ziele ausarbeiten. Mal schauen, wie die aussehen..." Generell will der 27-Jährige aber "nicht so viel darüber reden, sondern lieber von Spiel zu Spiel schauen".

Anders als Sportvorstand Andreas Bornemann empfindet Behrens das Fehlen klarer Favoriten in einer extrem ausgeglichenen 2. Liga eher als Vorteil: "Man hat in der Hinrunde gesehen, dass keine Mannschaft besser ist als wir. Wenn wir unsere Leistung abrufen und immer ans Limit gehen, können wir gegen jeden gewinnen", sagt Behrens: "Es ist alles drin." Nur manchmal eben nicht der Ball.

Verwandte Themen


18 Kommentare