Colak klettert: Club, Danzig, Hoffenheim
23.7.2015, 05:58 UhrEin Hinweis im Online-Auftritt von Lechia Gdansk sorgte am Mittwoch im Fränkischen für Aufsehen. Darin heißt es, dass Antonio-Mirko Colak seit kurzem der TSG Hoffenheim gehört - sich der polnische Erstligist aber um ein erneutes Leihgeschäft bemühe.
Bis 30. Juni hielt der 1. FC Nürnberg die Transferrechte am 21-Jährigen, der im Sommer 2012 aus der Jugend des Karlsruher SC zum Club wechselte und sich in der zweiten Mannschaft ordentlich entwickelte. Für die erste allerdings würde seine individuelle Qualität nicht ganz reichen, urteilte die Sportliche Leitung mehrmals und unlängst auch final.
500.000 Euro Ablöse
Nachdem Lechia Gdansk offiziell die vereinbarte Kaufoption wahrgenommen hatte, ließ der Club seine Rückkaufoption ungenutzt verstreichen. Man konnte also davon ausgehen, dass Antonio-Mirko Colak ab dem 1. Juli beim polnischen Erstligisten unter Vertrag steht - wenn er dort auch einen Vertrag unterschrieben hätte. Colak wollte aber nicht, so dass die Transferrechte plötzlich wieder beim Club lagen, wie Sportvorstand Martin Bader aufklärt. In Nürnberg wollte Colak aber auch nicht mehr bleiben, sondern "transferiert werden", wie Bader sagt.
Auch Christian Frommert, Direktor Kommunikation und Medien bei der TSG Hoffenheim, versichert, dass sein Verein die Transferrechte an Antonio Colak "direkt vom 1. FC Nürnberg erworben" habe, laut kicker für angeblich 500.000 Euro. Dass ein Bundesligist große Stücke auf den ehemaligen Junioren-Nationalspielers Kroatiens hält, ihn ein Zweitligist aber mangels Klasse wegschickt, erstaunt doch.
Bei der TSG Hoffenheim zählt Colak vorerst zum so genannten Perspektivkader. Darin vereint sind begabte Fußballer aus aller Herren Länder, denen man eines Tages den Durchbruch zutraut. Rohdiamanten, die erst noch geschliffen werden müssen. Derzeit laufen Verhandlungen mit Lechia Gdansk über ein erneutes Leihgeschäft.
Colak trauen die Hoffenheimer aber offenbar viel zu, sonst hätten sie wahrscheinlich nicht so viel Geld für ihn ausgegeben. "Wir glauben, dass er Talent hat", sagt Christian Frommert, "in Danzig waren sie ja extrem zufrieden mit ihm." Zehn Tore hat er da in der vergangenen Saison geschossen – mit denen er den Verantwortlichen der TSG durchaus imponiert zu haben scheint. Den Verantwortlichen des FCN eher weniger.
Die suchen weiter nach einem rechten Verteidiger, der nach wie vor Martin Linnes heißen soll. Verliehen wird hingegen erneut der junge Pole Mariusz Stepinski, um auf höchstem Niveau Spielpraxis zu sammeln, Stand Mittwoch fehlen nur noch die Unterschriften. Die TSG Hoffenheim soll nicht interessiert sein. Vorgestellt worden ist der mittlerweile 20-Jährige im Juni 2013 vom 1. FC Nürnberg als eine der "größten Sturmhoffnungen" seines Landes.
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