Erlanger Schüler trainieren wie bei den Profis
16.4.2016, 06:00 UhrDafür haben die Partner einen Kooperationsvertrag unterschrieben, durch den der HC Erlangen Anforderungen der Handball-Bundesliga erfüllen kann und für die Schüler weitere Handballsportstunden garantiert sind. „Das ist ein Meilenstein für uns“, sagte der Geschäftsführer des HC Erlangen e. V. und Nachwuchskoordinator Daniel Stumpf während der Vertragsunterzeichnung. Bekanntlich ist das ASG bereits seit vier Jahren eine Handballstützpunktschule, die nun durch die Schulkooperation mit dem HC weiter aufgewertet wird.
Stumpf wird dabei als Trainer fungieren und an zwei Tagen in der Woche jeweils zusätzlich zum normalen Schulunterricht bis 14 Uhr zwei Doppelstunden Handballtraining bieten. 24 Handballer, die allesamt beim HC Erlangen in den Jugendmannschaften aktiv sind und am ASG zur Schule gehen, sind bislang dafür auserkoren.
Diese Extra-Sportstunden für Jugendhandballer eines Bundesligavereins werden von der Handball-Bundesliga (HBL) gefordert, damit der Verein das begehrte Jugendzertifikat bekommen kann. Ziel ist die kontinuierliche Weiterentwicklung von Talenten in den Profivereinen. Klubs, die dieses Gütesiegel nicht haben, müssen in einen Fonds einzahlen, dessen Mittel Projekte in der Nachwuchsarbeit im Handballsport fördern.
Weil die zusätzlichen Handballtrainings innerhalb der normalen Schulzeit stattfinden müssen, können die Schüler an mindestens einer regulären anderen Schulstunde nicht teilnehmen. Sie verpflichten sich jedoch, die Inhalte dieser verpassten Stunde nachzuholen. Es gehöre also auch dazu, sich selber zu organisieren, sagt Stumpf. Nicht nur der HC Erlangen profitiert von dieser Kooperation, auch das ASG hat etwas davon, wird doch das Image weiter verbessert. Schüler, die sonst in andere Gymnasien gehen würden, könnten sich für das ASG begeistern mit seinem professionellen Handballunterricht. Das zeigt auch Stumpf auf: „Wenn wir junge Spieler holen können wir ihnen gleichzeitig einen Platz im Gymnasium bieten, das ist doch ein tolles Argument.“
Der vor vier Jahren vom Sportlehrer Heinz Fink und dem ehemaligen HC-Trainer und ASG-Lehrer Frank Bergemann im Rahmen der Aktion „Sport nach eins“ gegründete Handballstützpunkt am ASG wird parallel weiter bestehen und sogar noch ausgebaut. Neuer Koordinator ist Lehrer Rainer Windhorst, der auch als Verbindungsmann zwischen Verein und Schule fungiert. Deren stellvertretende Leiterin Katarina Keck erhofft sich durch das erweiterte Engagement ihrer Schule im Handball einen Schub bei dem seit langem geforderten Neubau der Schulturnhalle. Dazu werde in Kürze ein Gespräch stattfinden.
Den logistischen Aufwand stemmt das ASG, die Sachkosten werde die VR Bank als Kooperationspartner übernehmen, versprach deren Marketingleiterin Gabriele Stiefler. Der HCE trägt die Trainerkosten. Die Zusammenarbeit mit dem HC Erlangen sei eine logische Konsequenz aus der erfolgreichen Zusammenarbeit der vergangenen Jahre, meint Schulleiter Winfried Zwick. Sie werde „nicht nur unser sportliches Profil stärken sondern auch einen spürbaren Beitrag zur Förderung des Erlanger Sports darstellen“.
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