Finanzlage beim Club: Schuldenabbau als langfristiges Projekt

3.10.2018, 12:09 Uhr
Einen Monat lang gönnt sich der 1. FC Nürnberg gleich zwei Kaufmännische Vorstände. Ab November wird dann Michael Meeske (li.) weg sein, Niels Rossow (re.) übernimmt.

© Sportfoto Zink / DaMa Einen Monat lang gönnt sich der 1. FC Nürnberg gleich zwei Kaufmännische Vorstände. Ab November wird dann Michael Meeske (li.) weg sein, Niels Rossow (re.) übernimmt.

Der Satz fiel bei der Vorstellung seines Nachfolgers. Anfang September war das, als Michael Meeske vielleicht schon zum letzten Mal als Kaufmännischer Vorstand des 1. FC Nürnberg seine tägliche Arbeit bewerten durfte. Eigentlich redet Meeske, der im September 2015 vom FC St. Pauli gekommen war, nicht so gerne über sich und seinen Wert für den Club, diesmal aber musste es wohl einfach sein. Schließlich ist er am 1. November nicht mehr da, die Menschen sollen ihn aber trotzdem in guter Erinnerung behalten. Als Sanierer, ja vielleicht sogar als Retter ihres Vereins.

Man habe, hob Meeske also an, in letzter Zeit die Liquidität gesichert, den Transferdruck minimiert und, jetzt kommt’s: "Ligaunabhängige Lösungen für den langfristigen Abbau der Verbindlichkeiten" gefunden. Was genau er damit meinte, blieb zunächst, auch mangels Nachfragen, sein Geheimnis.

Künftig mit Tilgung

Letztlich hat Meeske nur das nach wie vor niedrige Zinsniveau ausgenutzt – und die knapp zehn Millionen Euro Bankverbindlichkeiten, darunter ein Darlehen der Erbbau-GbR des 1. FC Nürnberg, neu strukturiert. Bestimmte Klauseln hatten es dem Verein erlaubt, alte Kreditverträge durch neue zu ersetzen, ohne dafür eine in der Branche sonst übliche Vorfälligkeitsentschädigung zahlen zu müssen.


Kommentar: Meeske verlässt den Club auf halbem Weg


Somit bleibt die monatliche Belastung weitestgehend unverändert, nur erlauben es die deutlich besseren Konditionen, künftig auch zu tilgen. Zuletzt hatte der Club wegen seiner angespannten Finanzlage lediglich Zinsen bedienen können; die Bank-Schulden werden somit weit in die Zukunft verschoben, ohne im Tagesgeschäft eine Belastung zu sein.

Wann der 1. FC Nürnberg seine insgesamt rund 20 Millionen Euro Verbindlichkeiten abgebaut haben wird, kann auch Meeske nicht sagen, es muss ihn ab dem 1. November aber auch nicht mehr interessieren. Zumindest scheint er seinem Nachfolger ein bestelltes Feld zu hinterlassen – was ja auch sein Vorgänger einst behauptet hatte.

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