Gut drauf: Maloca macht in Fürth für sich Werbung
14.3.2018, 17:00 UhrEs ist nicht leicht, Mario Maloca zum Staunen zu bringen. Fürths kroatischer Abwehrspieler ist ein Innenverteidiger vom Typ "harte Kante". Ruhig wie neben dem Platz, wo er mit tiefer Stimme die Fragen der Journalisten beantwortet. Viel mehr als nötig sagt er dabei meistens nicht. Osayamen Osawe, Stürmer des 1. FC Kaiserslautern, hat es am Wochenende dennoch geschafft, dass Maloca staunte. "Ich habe noch nie in meinem Leben einen so schnellen Spieler gesehen", sagte er nach dem 2:1-Sieg gegen den FCK ungläubig.
Langsam ist auch er nicht, im Gegenteil, in den vielen Sprints gegen den Lauterer war er deshalb besonders gefragt - auch, weil die Fürther es sonst kaum schafften, Osawe in den Griff zu bekommen. Der prägende Zweikampf der Partie ging unentschieden aus: Das Tor von Osawe konnte Maloca nicht verhindern, etliche vielversprechende Angriffe dagegen schon: mit seinem Markenzeichen, den eleganten Grätschen.
Schon am Derbysieg hatte der in der Abwehr stets hellwache Maloca damit entscheidenden Anteil. Dass er sich gegen Kaiserslautern vornehmlich um Osawe kümmerte, hatte mit seiner Antrittsschnelligkeit zu tun - und damit, dass er sich im Gegensatz zu Kollege Marco Caligiuri im Notfall auch eine Gelbe Karte leisten konnte. Der Kleeblatt-Kapitän hat davon bereits vier, ein Fehlen gegen Aue am Montag wäre schmerzlich gewesen. Als er gebraucht wurde, war Caligiuri allerdings da. In der 57. Minute spitzelte er Osawe den Ball vom Fuß - mit einer Grätsche, auf die auch sein Abwehrpartner stolz gewesen wäre.
Lob auch für die Kollegen
Maloca kam am Ende nicht ohne Gelbe Karte aus. "Ich musste sie in Kauf nehmen, um ihn zu stoppen", sagte er, bevor er seinen Teamkollegen ein Kompliment machte: "Aber wir haben in der Abwehr alle einen guten Job gemacht."
Dass die Defensive sich so stabilisiert hat, daran hat Maloca entscheidenden Anteil. Als Nottransfer war er im Sommer gekommen, von Lechia Danzig. Die Innenverteidigung des Kleeblatts war da eine einzige Baustelle, Marcel Franke, Caligiuris kongenialer Partner der Vorsaison verkauft, Richard Magyar verletzt - es blieben kaum Alternativen. Auch Maloca brauchte Eingewöhnungszeit, allerdings war seinerzeit die komplette Mannschaft von der Rolle.
Immer an der Grenze
Doch vom damaligen Zustand ist das Team weit entfernt, und selbst ein Marcel Franke wird in Fürth immer weniger vermisst. Auch Damir Buric ist ein Fan von Maloca, er verteidigte ihn schon zu Beginn seiner Amtszeit gegen Kritik. "Er hatte auch eine Zeit, in der er riesige muskuläre Probleme hatte", erzählt der Trainer: "Aber er hat immer gespielt. Andere würden in so einem Fall zwei Wochen nicht spielen, aber er schon."
Klar, dass Buric es gerne sehen würde, wenn sein Landsmann die Abwehr auch in der nächsten Saison stabilisieren würde: "Als Persönlichkeit und Spieler tut er der Mannschaft mit seiner ruhigen Art richtig gut. Er geht im Training immer an seine Grenzen." Abhängig wird das davon sein, ob der Klassenerhalt gelingt. In diesem Fall hätte die Spielvereinigung gute Karten, auch wenn sich Sportdirektor Azzouzi noch nicht in selbige schauen lassen möchte. Maloca, der nur ausgeliehen ist, scheint sich eine Zukunft in Fürth gut vorstellen zu können. "Ich und meine Familie fühlen uns sehr wohl hier. Wenn wir in der Liga bleiben, werden der Verein und ich sprechen und alles wird okay sein."
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