Hallen-Mängel: Stadtrat winkt mobiles Zelt für Falcons durch
19.9.2018, 20:46 UhrSchul- und Sportbürgermeister Klemens Gsell hatte den Räten den Kauf einer Leichtbauhalle vorgeschlagen, die zuletzt in Jena und Gotha stand. Sie bietet auf einer Tribüne 1550 Sitzplätze und eine Stehplatztribüne für 250 Zuschauer. Die Halle lässt sich in zwei Einheiten teilen und ist multifunktional nutzbar, wie die Verwaltung mitteilt. Gebraucht wird sie für den Schulsport, aber auch für Vereine, unter anderem für Nürnbergs Bundesliga-Basketballer, die Falcons, die bereits verzweifelt nach einem Ausweichquartier suchen.
Die Arena zum Beispiel kommt nicht infrage, weil sie mit Veranstaltungen komplett ausgebucht ist. Einen geeigneten Standort hat die Verwaltung auch schon ausgemacht: Er befindet sich am Flughafen in der Nähe des alten Towers. Die Fläche ist derzeit ungenutzt und bietet mehrere Vorteile: Sie ist gut erreichbar mit der U-Bahnlinie 2 und Anwohner werden nicht vom Lärm abendlicher Veranstaltungen belästigt, weil dort niemand wohnt. Bis Ende Oktober, Anfang November soll die Halle stehen, so der Plan. Und zwar dann für drei bis vier Jahre. Denn auch wenn die Vierfach-Halle am Berliner Platz bis Ende Dezember saniert ist, tun sich anderswo neue Lücken auf. Der Bedarf nach Platz für diverse Sportarten bleibt bestehen.
Kosten von 750.000 Euro
Mit den Plänen des Flughafens sei diese Planung vereinbar, so Gsell. Der Kaufpreis für die Halle beträgt 400.000 Euro, dazu kommen noch rund 130.000 Euro für die Erstellung eines Bodenunterbaus. Weitere 100.000 Euro fallen für Kanal- und Stromanschluss an. Insgesamt liegt die Erstinvestition für die Halle nach Berechnungen der Verwaltung bei 750.000 Euro.
Geprüft worden war auch, was die Stadt zahlen müsste, wenn sie die Halle mieten würde. Diese Variante habe sich jedoch als nicht wirtschaftlich herausgestellt. Aus dem Stadtrat kam kein Widerstand gegen den Verwaltungsvorschlag. Das Votum der Politik dafür fiel einstimmig aus.
Erst Ende Oktober wieder Gastgeber
Auch in diesem Jahr hat der Nürnberger Basketballclub keine sorgenfreie Sommerpause erlebt. 2016 kam den Profis überraschend der Hauptsponsor abhanden, die Rettung glückte gerade noch eben so, bevor die Liga die Wurfuhr herunterticken ließ. Seitdem bemüht man sich um den nächsten Neuaufbau. Ralph Junge, der über Nacht vom Cheftrainer und Sportdirektor auch noch zum Geschäftsführer geworden war, hat neue Partner gewonnen, er hat mit wenig Geld in den vergangenen beiden Jahren jeweils eine Mannschaft zusammengestellt, die immerhin gut genug war, die Klasse zu halten. Für die kommende Spielzeit, die am Freitag eröffnet wird, haben sie sich noch ein bisschen mehr vorgenommen, doch vorerst dürfen Nürnbergs beste Basketballer nur zuschauen. Die Halle am Berliner Platz ist wegen Baumängeln geschlossen worden.
Das erste Heimspiel gegen Kirchheim, das an diesem Wochenende hätte ausgetragen werden sollen, musste abgesagt werden, auch das zweite gegen Heidelberg wurde bereits verlegt. Die Mannschaft von Ralph Junge startet am 30. September in Gelsenkirchen mit Verspätung in die Saison, frühestens Ende Oktober darf sie vermutlich selbst Gastgeber sein.
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