Kawumms! Keita-Ruel ballert das Kleeblatt zum Sieg
30.9.2018, 15:46 Uhr"Sie sind sehr kompakt, stehen auch zuhause hinter der Mittellinie und verlassen sich auf ihren Abwehrblock." Das hatte Fürths Trainer Damir Buric vor dem Aufeinandertreffen mit Dynamo Dresden erwartet. Und schon zu Beginn zeigte sich, dass sich die Analyse des Kleeblatt-Trainers bewahrheiten sollte. Defensiv standen die Sachsen gut, ließen aber hin und wieder doch Möglichkeiten zu. So auch in Spielminute elf. Mohr schickte den pfeilschnellen Atanga schön auf der linken Seite, mehr als ein Schuss vorbei am Gehäuse blieb aber nicht. Nur kurz darauf (16.) bewies der Ghanaer diesmal ein gutes Auge und schickte Ernst mit einem schönen Pass durch die Gasse – doch wieder prallte das Spielgerät ans Außennetz.
Dass die Franken aus ihren wenigen Möglichkeiten bislang keinen Profit schlagen konnten, schien die Hausherren selbstbewusster werden zu lassen. Die Spielanteile waren nun ausgeglichener und so kamen die SG öfter vor das Fürther Tor – auch wenn die zwingenden Möglichkeiten ausblieben. Die Sachsen waren nun williger, das zeigte sich auch an der Körpersprache und Intensität im Spiel. Für Ideguchi ging es nach einem Zweikampf nicht mehr weiter, für den Japaner kam Fabian Reese. Und auch Mario Maloca (32.) musste nach einem Zusammenprall mit Dresdens Koné mit einer Blutung an der Augenbraue behandelt werden. Der Kroate konnte aber weitermachen.
Apropos Fabian Reese. Die Schalke-Leihgabe ist Stürmer und das zeigte der 20-Jährige sofort. Mit seiner Hereingabe von der rechten Seite schleuderte die Kugel in der 38. Spielminute durch den Strafraum und die Beine von Sebastian Ernst - und landete letztlich bei Tobias Mohr. Doch Fürths Mittelfeldakteur verzog das Leder. Das war es dann schon mit den gefährlichen Torchancen des Kleeblatts. Die Schlussminuten im ersten Durchgang gehörten vor allem dem Gastgeber.
Rico Benatelli tauchte fünf Minuten vor dem Pausenpfiff ganz plötzlich im Sechzehner auf, der Ex-Herthaner Patrick Ebert bewies zuvor ein gutes Auge. Auf Schlussmann Sascha Burchert war aber Verlass. Die Franken schienen verunsichert ob der plötzlich aufkommenden Spielfreude der Sachsen, was sich insbesondere im Abwehrverhalten der Fürther offenbarte. Einen Freistoß lenkte Dresdens Hartmann mit den Kopf in die Mitte und dort hätte Dumic eigentlich nur noch den Sack zu machen müssen. Doch dass sich der Bosnier im eigenen Sechzehner wohler fühlt, zeigte sein Abschluss, der aus kurzer Distanz deutlich über das Fürther Gehäuse ging. Durchatmen und Pausentee – genau zum richtigen Moment.
Keita-Ruel-Knaller ebnet Sieg
Und so ging es mit viel Schwung in die zweiten 45 Minuten. Koné scheiterte am bärenstarken Sascha Burchert, nur kurz darauf touchierte ein Distanzschuss von Lukas Gugganig das Aluminium. Beide Aktionen hätten ein Tor durchaus verdient gehabt. So stürmisch wie die zweite Hälfte auch begann, so rasant flachte die Dynamik im Spiel ab.
Nennenswerte Chancen der Fürther waren fortan Mangelware, lediglich Fürths Top-Stürmer Keita-Ruel wusste in der 83. Minute mit einem Distanzschuss für einen Hauch von Gefahr zu sorgen. Dresden wirkte indes bemühter und drängte etwas mehr auf den Sieg. Es machte fast den Eindruck, dass die Fürther mit dem torlosen Remis durchaus zufrieden sind.
Doch immer, wenn man bekanntlich nicht mehr so wirklich damit rechnet, wird man eines besseren belehrt. So auch in der 85. Spielminute. Und wer sollte es auch sonst sein, als Fürths Top-Knipser Daniel Keita-Ruel. Der aufgerückte Maximilian Wittek kann fast unbedrängt im Mittelfeld gewähren und findet den richtigen Moment, um den 29-jährigen Torjäger in den Lauf zu schicken. Satter Linksschuss, Dynamo-Schlussmann Markus Schubert ohne große Möglichkeiten – 1:0 für die Spielvereinigung. Als dann auch der letzte Eckball der Dresdener über das Tor geköpft wurde und der Abpfiff ertönte, hatte das Kleeblatt dann auch allen Grund zur Freude. Denn ein verdienter Verlierer waren die Sachsen an diesem Sonntag definitiv nicht.
Dynamo Dresden: Schubert - Dumic, Mar. Hartmann, Hamalainen - Wahlqvist (66. Kreuzer), Nikolaou, Heise - Ebert, Benatelli, Aosman - Koné (66. Duljevic)
SpVgg Greuther Fürth: Burchert - Sauer, Maloca, Magyar, Wittek - Gugganig, Ernst - Atanga (88. Caligiuri), Ideguchi (31. Reese), Mohr - Keita-Ruel
Tore: Keita-Ruel (1:0, 85. Minute) | Gelbe Karten: Gugganig, Sauer, Magyar - |Schiedsrichter: Ittrich | Zuschauer: 28.000
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