Wirbel um den FCN: Sponsor steigt bei Fan-Ausschreitungen aus
26.7.2016, 19:18 UhrErst vergangene Woche hatten sich Anhänger des FCN wieder daneben benommen. Beim Testspiel gegen den Chemnitzer FC gingen rund 50 Fans der Nürnberger und Chemnitzer Mannschaft aufeinander los. Solch ein Verhalten hat den 1. FC Nürnberg bereits in den vergangenen Jahren viel Geld gekostet, also Strafen zur Folge gehabt. Seit knapp einer Woche steht fest, dass das nötige Kleingeld dafür die Nürnberger Versicherung zuschießt, auch wenn sie dieses gerne anders investiert sehen möchte.
Vorstandsvorsitzender Dr. Armin Zitzmann äußerte sich dementsprechend verstimmt über die Ausschreitungen. Bei weiterem Fehlverhalten könne die Nürnberger Versicherung vom Vertrag zurücktreten und müsse den Club nicht weiter unterstützen, ließ der Vorstand durchblicken. "Wir haben Klauseln in den Verträgen, die uns das ermöglichen", sagte Zitzmann der Süddeutschen Zeitung, "da schauen wir nicht zu."
"Auf dem richtigen Weg"
Auf Seiten des FCN geht man allerdings davon aus, dass es zu keinen weiteren Zwischenfällen kommt. "Sonst wären wir den Vertrag ja nicht eingegangen", äußerte sich Michael Meeske, "das wurde teilweise ein bisschen vereinfacht dargestellt. Bei allen großen Sponsoren ist es heutzutage üblich, dass sie bei einem drohenden Imageschaden aussteigen können - beispielsweise bei Doping oder anderem Fehlverhalten." Ungewöhnlich ist es aber schon, dass Zitzmann aus dem Kleingedruckten des Vertrages zitiert.
Zudem kommentierte Zitzmann recht offen, warum das Unternehmen in den letzten Jahren nicht mit dem Club zusammengearbeitet hat. Erheblicher als die Ausschreitungen der Anhänger dürfte dabei der "Respekt vor der wechselhaften wirtschaftlichen Vergangenheit des 1. FCN unter den damals handelnden Personen" gewesen sein, wie es Zitzmann gegenüber der SZ formulierte. Der 1. FC Nürnberg sei aber mit Meeske "auf dem richtigen Weg".
"Weiterhin unter Druck"
Der richtige Weg wird allerdings noch eine Weile beschritten werden müssen, ehe das Ziel erreicht ist. Aus Zeiten der Ära Martin Bader stehen Verträge aus, die derzeit noch laufen. Ein hoch bezahlter Jakub Sylvestr beispielsweise findet keinen neuen Arbeitgeber, beim FCN war er aber schon fast aussortiert. Trainer Alois Schwartz versucht ihn derzeit wieder in die Mannschaft und das System zu integrieren.
"Durch die Entscheidungen, die vor ein oder zwei Jahren getroffen wurden, stehen wir im Zweitliga-Szenario weiterhin unter Druck", sagte Meeske und spielt damit auch darauf an, dass kein Geld da sei, um weitere Spieler zu verpflichten – auch wenn 2,2 Millionen Euro Ablöse für Niclas Füllkrug kassiert wurden. "Es wird schwer, jemanden irgendwo rauszukaufen", weiß Meeske um die Situation. Eine günstige Alternative könnte Pele van Anholt sein, der im Moment keinen Verein hat und bereits in Hof vorgespielen durfte.
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