Kleeblatt-Geflüster: So überwintern die Fürth-Profis
28.11.2017, 18:01 UhrWer wird vermisst? Adam Pinter hat sich noch nicht von dem Schlag aufs Bein in der Partie gegen den FC St. Pauli erholt. Er fehlte im Dienstagstraining. Dafür zeigte sich der von seiner Schulterverletzung genesene Balazs Megyeri vor den Augen von Kiebitz Goran Sukalo von der besten Seite und warf sich nach jedem Ball. Lediglich Platzrunden drehten die angeschlagenen Mario Maloca, Roberto Hilbert und Richard Magyar. Ob sie ab Mittwoch wieder mitmachen dürfen, werden wir nicht herausfinden: Es ist mal wieder Geheimtraining.
Zitat der Woche: "Der Kader ist eigentlich ganz gut, aber die Ergebnisse stimmen nicht", lautet das Urteil des Ex-Fürthers Goran Sukalo (2013 bis 2016), der am Dienstag Kiebitz auf dem Trainingsgelände war. Nach einigen Anekdoten für den Kleeblatt-Flüsterer steckte er die Köpfe mit Rachid Azzouzi zusammen. Vielleicht hat er ihm ein paar heiße Talente aus Slowenien ans Herz legen wollen, denn der 36-jährige Fußballrentner ist dabei, sich als Spielerberater selbständig zu machen. Schwerpunkt sind Spieler aus seiner Heimat. Seine Frau und die zwei Kinder sind bereits wieder in seinen Geburtsort Koper ans slowenische Meer gezogen, er kommt aus München nach, sobald die Nachwehen einer Knie-OP ausgestanden sind. Acht Kilo hat er zugenommen, seit er seinen Vertrag bei den Löwen im Februar aufgelöst hat. "Vielleicht spiele ich nochmal Fußball in einer unteren Liga", sagt er. So ganz geht man halt nie.
Mitarbeiter der Woche: Benno Möhlmann. Der dreimalige Ex-Trainer war am Sonntag zu Gast im Ronhof und sah sich den Kantersieg von der Haupttribüne aus an. Der Nürnberger Zeitung erzählte er, dass ihn sogar einige Kleeblatt-Fans aufforderten, alle 14 Tage als Glücksbringer nach Fürth zu kommen. Sein Urteil zum Spiel gegen St. Pauli: "Die Mannschaft ist von Anfang an aggressiv und auch zweikampfstark zu Werke gegangen." Und er lobt den Kader: "Die Mischung zwischen Jung und Alt stimmt." Der 63-Jährige hat zu Hause bei Drittligist Preußen Münster jedoch eine ganz andere Art von Baustelle. Sein Team ist nur auf Platz 15. Seine Mission dort scheint noch nicht zu Ende. Er könne sich vorstellen, die Preußen noch zwei oder drei Jahre zu trainieren, wenn das Thema Ausgliederung der Profis erfolgreich über die Bühne gegangen ist.
Ausraster der Woche: "Levent!", schrie Kleeblatt-Coach Damir Buric quer über den Platz. Da hatte er gerade bemerkt, dass sich Levent Aycicek und Maximilian Wittek mit Sportdirektor Rachid Azzouzi und Trainingskiebitz Goran Sukalo nach Trainingsende unterhielten. Das ist an sich ja nicht verboten, doch "mit nassen Klamotten steht ihr hier rum!" schimpfte Buric, der die nächste Erkältungswelle in der Kabine fürchtete. Azzouzi zog den Kopf ein, Aycicek und Wittek flüchteten unter die Dusche. Was Goran Sukalo dachte, ist nicht überliefert.
Lügt die Tabelle? Nein, denn der 1.FC Heidenheim ist in der Saison angekommen und Dynamo Dresden schlug überraschend den Tabellenzweiten Düsseldorf. Wenigstens holte Bochum nur einen Punkt, Kaiserslautern kommt nicht auf die Beine. Die Rechnung ist sonnenklar: In den drei Partien bis zur Winterpause muss die SpVgg zwei gewinnen, sonst wird's kritisch, denn die Konkurrenz schläft nicht.
Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Was soll besser werden? Der am Knie angeschlagene Roberto Hilbert machte am Sonntag keine gute Figur; in seinen ersten Auftritten nach seiner Rückkehr war er stärker. #ausbaufähig
Und sonst so? Der Fahrplan für die Wintervorbereitung steht: Trainingsauftakt ist am Mittwoch, 3. Januar. Testspiele sind angesetzt für Freitag, 5. Januar, um 14 Uhr gegen Bayer Leverkusen (Spielort: Ulrich-Haberland-Stadion, Leverkusen), und am Dienstag, 16. Januar, um 18 Uhr gegen den SV Darmstadt 98 (Spielort: Böllenfalltor). Heimspiele gibt es keine, um den Rasen im Ronhof zu schonen.
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