Kleeblatt-Test: Narey nörgelt nicht, sondern trifft

2.9.2016, 18:31 Uhr
Der geht rein! Khaled Narey rückte im Test gegen Mainz' Zweitvertretung die Kräfteverhältnisse wieder gerade.

© Sportfoto Zink / WoZi Der geht rein! Khaled Narey rückte im Test gegen Mainz' Zweitvertretung die Kräfteverhältnisse wieder gerade.

Trainer Stefan Ruthenbeck hatte für beide Mannschaften nach 90 Minuten sieben Chancen notiert und war damit durchaus einverstanden: "Es war klar, dass wir kein Feuerwerk abbrennen gegen diese top ausgebildeten Mainzer“. Das Team von Sandro Schwarz lief nahezu in Bestbesetzung auf. Bis auf die Länderspielreisenden und den pausierenden Niko Gießelmann traten auch die Fürther in Gutenstetten fast mit ihrer Stammformation an. Sercan Sararer und Jurgen Gjasula fehlen nach wie vor verletzt. Wie mittlerweile bekannt ist, plagt beide ein Lendenwirbelsäulen-Syndrom, bei Gjasula ist es demnach keine Schambeinproblematik mehr.

Die ersten Torgelegenheiten der Partie hatte der Mainzer Stürmer Aaron Seydel. Doch der Hüne, der an den ehemaligen Mainzer Stürmer Aristide Bancé erinnerte, verfehlte das Gehäuse von Sascha Burchert knapp. Fürs Kleeblatt dauerte es elf Minuten, ehe Robert Zulj einen direkten Freistoß über die Mauer hob, doch Torhüter Lukas Watkowiak pflückte das Leder gekonnt herunter. Tevin Rossmann prüfte im Gegenzug Burcherts Reflexe mit einem gefährlichen Kopfball (14.).

Das war es dann auch schon mit den Mainzer Angriffsbemühungen, bis zum Pausenpfiff spielten die Fürther mit dem Tabellenletzten der Dritten Liga Katz' und Maus. Die Stimmung unter den rund 300 Zuschauern auf der schmucken Anlage der SpVgg Steinachgrund war dementsprechend prächtig - immer wieder brandete Szenenapplaus für gelungene Aktionen auf. Ob von Khaled Narey in der Abwehr oder - besonders oft - von Zlatko Tripic.

Er war der auffälligste Spieler der Partie, der immer wieder mit gefährlichen Pässen in die Spitze seine Mitspieler in Szene setzte oder es nach einem Solo (22.) auch einmal selbst probierte. Dass er sich im Test gegen die Rheinhessen so positiv zeigte, war für seinen Trainer "höchste Zeit. Alles andere wäre nicht gut“. Fürth war auch technisch eine Klasse besser, hatte beinahe ununterbrochen den Ball, erzwang aber dafür zu wenige Torchancen. Torlos ging es in die Pause.

Franke-Lapsus: Schorr schiebt ein

Auch nach der Pause dasselbe Bild, trotz vier Einwechslungen. Patrick Sontheimer und David Raum aus der U19, die in der Länderspielpause bei den Profis mittrainieren, durften nun ebenso mitmischen wie Serdar Dursun und Marcel Franke. Doch Letztgenannter war noch nicht ganz auf der Höhe, als sein einfacher Ballverlust zum Führungstreffer des Mainzers Patrick Schorr führte (54.). Der Stürmer musste nur noch Burchert umkurven und locker einschieben.

Diese Karikatur des Spielverlaufs wollte Khaled Narey nicht stehen lassen. Nur sieben Minuten später dribbelte er von halblinks in Richtung Strafraum und zog flach ins kurze Eck ab - 1:1.

Wohlwollend bewertete der Schiedsrichter kurz darauf eine Szene, als der Mainzer Stürmer Felix Lohkemper vor Burchert zu Boden ging, Gugganig hatte zuvor die Hände eingesetzt. Mittlerweile war Tripic ausgepowert, was der Partie nicht gut tat. Der Ball zirkulierte ohne Raumgewinn. In den letzten Minuten der Partie durfte sich Burchert noch zweimal auszeichnen, indem er gegen Patrick Pflücke und Felix Lohkemper - trotz tiefstehender Sonne - parierte.

"Ein guter Test"

Stefan Ruthenbeck war im Anschluss mit dem Nachmittag rundum zufrieden: "Ein guter Test. So stellen wir uns das vor. Man hat versucht, auf einem engen Platz Fußball zu spielen".

Fürth: Burchert; Heidinger, Gugganig, Caligiuri (46. Franke), Narey – Hofmann (46.Sontheimer), Rapp – Tripic, Zulj (46. Dursun), Freis (46. Raum) – Vukusic.

Mainz II: Watkowiak (46. Aulbach); Moos, Rossmann, Ihrig (58. Häusl), Neubauer – Steinmann (73. Andreas), Bohl – Costly (73. Huth), Müller (58. Lohkemper), Schorr (73. Kern) – Seydel (68. Pflücke).

Tore: 0:1 Schorr (54.), 1:1 Narey (61.) Zuschauer: 300.

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