Klose: "Dieter Hecking hat mich aus einem Loch geholt"

Nürnberg - Folgt FCN-Verteidiger Timm Klose seinem ehemaligen Lehrmeister? Nach übereinstimmenden Medienberichten steht der Schweizer vor einem Wechsel zum VfL Wolfsburg. Zu Wölfe-Coach Dieter Hecking, Ex-Trainer beim 1. FC Nürnberg, hat der Schweizer offenbar ein ganz besonderes Verhältnis.

"Ich verdanke Dieter Hecking viel. Er hat mich einst auch aus einer Depression, aus einem Loch herausgeholt. Wir schicken uns ab und zu SMS", äußerte Klose gegenüber der Schweizer Zeitung "blick". Es sei schön, dass sich etwas um seine Person tue, zitiert das Blatt den Schweizer Innenverteidiger, der beim 1. FC Nürnberg in der letzten Saison so oft der Turm in der Schlacht war. 

Nach übereinstimmenden Informationen von "kicker" und "Bild" soll in den nächsten Tagen eine definitive Entscheidung über den Transfer fallen beziehungsweise sehr großes Interesse von Seiten der Nierdersachsen bestehen. Der Hecking-Klub soll mit einem gut dotierten Vierjahresvertrag winken. Am Valznerweiher gab man sich zunächst reserviert: "Ich kann mir vorstellen, dass Wolfsburg Interesse an Klose hat", gab Martin Bader dem Boulevardblatt zu Protokoll. Anderereseits betont Nürnbergs Sportvorstand gegenüber unserer Sportredaktion: "Ein konkretes Angebot gibt es nicht".

Dieter Hecking - vor seinem Engagement in der Autostadt bekanntermaßen als Club-Trainer aktiv, habe lediglich vor einiger Zeit grundsätzliches Interesse an Klose kundgetan. Bader mosert: "Bisher dachte ich eigentlich, dass ich mich mit Hecking gut verstehe" und ergänzt: "Entweder wird da eine alte Sache aufgewärmt oder das ist die neue Methode in der Bundesliga".    

Pikantes Detail am Rande: Der Vertrag des Schweizer Verteidigers, der in der vergangenen Saison vom Unsicherheitsfaktor zum Leistungsträger avancierte, läuft 2014 aus. In der Sommerpause böte ich für den FCN die quasi letzte Chance mit einem Klose-Verkauf Geld in die Kassen zu bekommen. Klose selbst, der sich in der Vergangenheit seinem Arbeitgeber immer wieder für das Vertrauen in ihn bedankt hat, wird nach dem WM-Quali-Spiel der Schweiz gegen Zypern erst das Gespräch mit Bader suchen und sich anschließend wohl auch öffentlich erklären. Dem besonders in der Hinrunde enorm formstarken Abwehrhünen liegt beim Club ein unterschriftsreifer Vierjahresvertrag vor - "bis ins Detail ausgearbeitet", bei dem man sich "finanziell richtig gestreckt habe", sagt Bader.  

War der fränkische Altmeister in der jüngsten Vergangenheit auf jährliche Transfererlöse angewiesen, so soll sich diese Zwangslage mittlerweile geändert haben. Neue Millionen wie 2011 bei Ilkay Gündogan oder ein Jahr darauf bei Philipp Wollscheid sollen in Nürnberg für eine schwarze Null nicht mehr essenziell sein. Oder wie Bader sagt: "Wir sind nicht mehr auf Transfererlöse angewiesen".  Ein Trumpf in einem möglichen Transfer- und Vertragspoker zwischen Wolfsburg, Klose und dem Club.

Einen möglichen Nachfolgekandidaten zieht es nach Niedersachsen: Florian Ballas, 20-jähriges Verteidigertalent aus der zweiten Mannschaft des FCN, ist ins Visier von Hannover 96 geraten. 96-Trainer Mirko Slomka hat dem Youngster offenbar einen Platz im erweiterten Profikader offeriert. Der Wechsel soll mittlerweile in trockenen Tüchern sein.

Dieser Artikel wurde zuletzt am 4. Juni um 17.51 Uhr aktualisiert.