Köllner: Die Mannschaft ist "ein Ebenbild von mir"

29.3.2018, 18:16 Uhr
Blickt dem Gastspiel in Dresden durchaus optimistisch entgegen: Club-Coach Michael Köllner.

© Sportfoto Zink / DaMa Blickt dem Gastspiel in Dresden durchaus optimistisch entgegen: Club-Coach Michael Köllner.

Wenn man Michael Köllner etwas gewiss nicht attestieren kann, dann ist es ein Mangel an Selbstbewusstsein. Die Frage, ob seine Mannschaft nach vier Spielen ohne Sieg und dem Zusammenschmelzen des einst beruhigenden Vorsprungs nun vielleicht etwas verunsichert sei, konterte der Trainer des 1. FC Nürnberg vor dem Spiel am Karsamstag bei Dynamo Dresden (13 Uhr) reichlich amüsiert: "Schau' ich etwa so aus?", entgegnete Köllner schmunzelnd und betonte, seine Mannschaft sei "ein Ebenbild von mir, die ist genau so drauf wie ich."

Wie Köllner so drauf ist, das weiß man in Nürnberg inzwischen natürlich. Und es scheint nicht viel zu geben, was die grenzenlose Zuversicht des Berufsoptimisten aus der Oberpfalz zu trüben vermag. Superlative und euphorische Formulierungen ("brutal stark") sind in Köllners Rhetorik allgegenwärtig, auch nach vier sieglosen Spielen in Folge scheinen jegliche Selbstzweifel am Valznerweiher tabu. Für Köllner ist das Glas immer halb voll, "in einer komfortablen Situation" wähnt er seine Elf deshalb und konkretisiert: "Wir sind immer noch Tabellenzweiter, haben zwei Punkte Vorsprung auf Platz drei und noch ein paar mehr (nämlich sechs, Anm. d. Red.) auf Platz vier. Das ist top!"

Was faktisch zwar nicht falsch ist, den Abwärtstrend der vergangenen Wochen aber geflissentlich ignoriert. Den dezenten Hinweis, dass es ja auch schon einmal ein Acht-Punkte-Polster zum Relegationsrang gab, konterte der Trainer mit der lapidaren Feststellung, man habe ja auch schon mal zehn Zähler Rückstand gehabt. "Das Wichtigste ist, in allen Phasen der Saison realistisch zu bleiben", findet Köllner und verweist in diesem Zusammenhang gerne darauf, dass der Aufstieg ja ursprünglich gar nicht als Ziel ausgegeben worden sei.

"Hin und wieder leiden"

Eine konkrete Punktevorgabe für die verbleibenden sieben Partien mag der Coach nicht benennen, von Spiel zu Spiel denken lautet die altbewährte Devise. Also volle Konzentration auf Dresden: "Wir müssen uns darauf einstellen, dass wir hin und wieder leiden und dem Ball hinterherlaufen müssen", warnt Köllner. Sollte seine Elf in Dresden "das Feuer und die Leidenschaft" aus der zweiten Halbzeit gegen Darmstadt (1:1) auf den Platz bringen und "vorne wieder mal etwas Fortune haben und ein Tor machen", werde man aus Sachsen auch nicht mit leeren Händen heimfahren, ist Köllner überzeugt.

"Ein, zwei personelle Überraschungen" kündigte der Trainer schon mal an, so könnte etwa Eduard Löwen, der zweimal über die volle Distanz für die deutsche U21 auf dem Feld stand, eine Verschnaufpause erhalten. Für Top-Torjäger Mikael Ishak kommt die Partie, wie berichtet, definitiv noch zu früh. Der Schwede soll nach seinem Innenbandriss nun doch erst nächste Woche wieder voll ins Mannschaftstraining einsteigen, ein ursprünglich angedachtes Comeback schon am Samstag wäre aber wohl "zu optimistisch". Wenn es um Wunderheilungen geht, stößt eben selbst ein Köllner an seine Grenzen.

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