Köllners Knallbonbon: Zrelak wuchtet Club zu Ingolstadt-Punkt

15.4.2018, 15:22 Uhr
Kam von der Bank und schlug sofort mit Wucht ein: Adam Zrelak.

© Sport-/Pressefoto Wolfgang Zink / WoZi Kam von der Bank und schlug sofort mit Wucht ein: Adam Zrelak.

Am Samstag hatte Markus Anfang das Leben des 1. FC Nürnberg wieder etwas schwieriger gemacht, am Sonntag wollte er sehen, wie der Club damit klarkommt. Auf dem Rückweg vom 4:0-Erfolg bei Dynamo Dresden machte der Trainer von Holstein Kiel Station in Ingolstadt, wo der 1. FC Nürnberg versuchen wollte, den Vorsprung auf Anfangs Tabellendritten wieder auf vier Punkte auszubauen.

Gelungen ist das nicht, beim 1:1 (0:0) zeigte der Club vor 15.200 Zuschauern aber immerhin Moral und erkämpfte sich nach einem 0:1-Rückstands und dank Adam Zrelaks Premierentreffer noch einen Punkt.

Nach dem hart umkämpften 3:2-Sieg gegen den 1. FC Heidenheim startete der Club mit Selbstvertrauen in die Partie. Innenverteidiger Ewerton war nach seiner Gelb-Sperre zurückgekehrt in eine erste Elf, in der im defensiven Mittelfeld Ondrej Petrak zunächst den Vorzug erhielt vor Patrick Erras. Eine Minute war absolviert, als der Club schon hätte in Führung gehen können, nach einem Eckball entstand im Ingolstädter Strafraum ein ordentliches Durcheinander, an dessen Ende der ehemalige Nürnberger Almog Cohen einen Schuss von Ewerton auf der Linie klärte. Nur zwei Minuten später hätte nach einem Freistoß von Valentini Nürnberg führen müssen, aber Kevin Möhwald scheiterte freistehend mit seinem Kopfball aus fünf Metern an Orjan Nyland im Tor der Gastgeber.

Furioser Start - doch der Club fällt ab 

Ein furioser Start, dem der Club allerdings bis zur Pause keine Offensivaktion mehr folgen ließ. Stattdessen hatte die Mannschaft von Michael Köllner große Probleme mit dem Ex-Top-Favoriten auf den Aufstieg. Trotz einer größtenteils misslungenen Saison sind die Ingolstädter zumindest noch in der Nähe der Aufstiegsplätze. Warum, das deuteten sie in den ersten 45 Minuten immer wieder an: Variabel im Spielaufbau, bissig in den Zweikämpfen sah Ingolstadt deutlich besser aus als der Club, der phasenweise Mühe hatte, sich aus der eigenen Spielhälfte zu befreien. Weil aber Fabian Bredlow nur bei einem Kopfball Stefan Kutschkes nach einer Viertelstunde einmal glänzend reagieren musste, war das Unentschieden zur Pause dem Spielverlauf nach noch angemessen.

Diskussionsbedarf hatten die Nürnberger da aber schon genug erkannt, Mikael Ishak war ganz vorne mitunter mutterseelenalleine, Kevin Möhwald und Marvin Stefaniak konnten dem Vortrag auf den Außenpositionen kein Tempo verleihen, und Petrak mühte sich vergeblich bis gar nicht um Struktur.

Köllner im Dauer-Clinch mit dem Schiedsrichter

Besser wurde nach der Unterbrechung wenig, dennoch hatte der Club erneut die erste Chance zur Führung: Nach Vorarbeit Möhwalds schoss Ishak allerdings bedrängt am Ziel vorbei (48.). Auf der Gegenseite bedrängten sich dann zum ungünstigsten Zeitpunkt zwei Nürnberger. Weil Petrak und Möhwald sich gegenseitig über den Haufen liefen, durfte Leipertz unbedrängt zur Führung treffen. Nürnberg entschloss nun, sich etwas aggressiver dem Spiel zu widmen – und wurde beinahe belohnt, als Möhwald nach einem Eckball per Kopf an Nyland scheiterte.

Ingolstadt zog sich nun weiter zurück, ließ den Club spielen, blieb aber gefährlich: Nach 63 Minuten tauchte Kutschke alleine vor Bredlow auf, der den Ball zur Ecke abwehrte. In deren Folge wehrte Bredlow noch einen Kopfball von Levels reaktionsschnell ab.

Der immer wieder mit dem Schiedsrichter streitende Köllner brachte Adam Zrelak für den müden Ishak und wurde kurz darauf belohnt, als der Slowake nach einer schlecht abgewehrten Ecke mit Wucht ins Toreck traf – 1:1 nach 74 Minuten.

Kurz darauf verließ Markus Anfang das Stadion, er hatte offenbar genug gesehen von diesem Club, den er in einer Woche und mit zwei Punkten Rückstand zum vielleicht vorentscheidenden Spiel um den Aufstieg in Kiel erwartet.


Den Live-Ticker zum Nachlesen gibt's hier. 

FC Ingolstadt 04: Nyland – Levels, Schröck, Matip, Gaus – Träsch (Christiansen, 80.), Cohen – Pledl, Kittel, Leipertz – Kutschke

1. FC Nürnberg: Bredlow – Valentini, Margreitter, Ewerton, Leibold – Petrak (Erras, 77.) – Löwen, Behrens, Möhwald, Stefaniak (Werner, 67.) – Ishak (Zrelak, 70.)

Tore: 1:0, Leipertz (50.), Zrelak (74.) | Gelbe Karten: Leibold (27.), Cohen (64.) | Schiedsrichter: Willenborg (Osnabrück) | Zuschauer: 15.200.

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