Russland geht in Waliser Sturm unter
20.6.2016, 22:57 UhrMit großem Offensivschwung ist EM-Debütant Wales ins Achtelfinale gestürmt. Durch den 3:0 (2:0)-Erfolg gegen Russland schmiss die walisische Fußball-Nationalmannschaft am Montag in Toulouse zudem das enttäuschende und sieglose Team des nächsten WM-Gastgebers aus dem Wettbewerb.
Nachdem in den Spielen zuvor Superstar Gareth Bale immer per Freistoß getroffen hatte, sorgten gegen die schwachen Russen die Premier-League-Profis Aaron Ramsey (11.) und Neil Taylor (20.) zunächst nach schnellen Gegenstößen für die frühen Tore. Dann legte Bale (67.) in der zweiten Halbzeit vor 28 840 Zuschauern nach und setzte sich mit nun drei Toren an die Spitze der EM-Torjägerliste.
Madrid-Star Bale hatte die Taktik angesichts des komplizierten Gruppemodus vorgegeben: Nicht rechnen, spielen – und gewinnen. Der Superstar zog immer wieder mit hohem Tempo oft im Solo-Modus durch das Mittelfeld auf das Tor der Russen zu. Dabei blieb er zwar gelgentlich hängen oder scheiterte am trotz drei Gegentoren guten russischen Torwart Igor Akinfejew, der mit einigen unkonventionellen Paraden Schlimmeres für die Russen verhindert. Aber Bale zeigte, wie leicht diese biederen WM-Gastegeber 2018 auszuspielen waren.
Keine Abwehrchance hatte Akinfejew beim sehenswerten Lupfer von Ramsey, der nach genialem Pass von Joe Allen allein auf den Sbornaja-Torwart zulief und clever zur Führung traf.
Den Russen, bei denen der Schalker Roman Neustädter nicht in der Startelf stand, fehlten die technischen Mittel, um die Waliser zu gefährden. Zwar überbrückten sie leidlich flott das Mittelfeld, nur waren gefährliche Aktionen selten. Meist war bei den Offensivbemühungen schon vor dem Strafraum Schluss. Wales-Keeper Wayne Hennessey musste nur selten eingreifen. Russlands Mittelstürmer Artem Dsjuba konnte sich gegen die wuchtige Innenverteidigung der Briten um Kapitän Ashley Williams nicht entscheidend durchsetzen.
Beim zweiten Tor war dann auch wieder Bale beteiligt. Seinen Pass verlängerte Roman Schirokow unfreiwillig zu Taylor. Der Mann von Swansea City scheiterte zuerst an Akinfejew, schoss aber im Nachsetzen zu seinem ersten Länderspieltor ein.
Auch in der zweiten Halbzeit bot sich das gleiche Bild. Einige russische Spieler schienen fast in Ehrfurcht zu erstarren, wenn Bale zu seinen seinen Sprints ansetzte. Andere waren schlicht zu langsam, um dem Wales-Stürmer zu folgen. Allerdings fehlte dem schnellen Sprinter diesmal die Effektivität – bis er in der 67. Minute doch noch zuschlug und den Ball am bemitleidenswerten Akinfejew vorbei schlenzte.
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