SpVgg Greuther Fürth macht Druck auf Keeper Mielitz

19.7.2016, 11:45 Uhr
"Ich kann das nicht nachvollziehen": Die Spielvereinigung will die bisherige Nummer eins Sebastian Mielitz jetzt abschieben.

© Foto: Sportfoto Zink "Ich kann das nicht nachvollziehen": Die Spielvereinigung will die bisherige Nummer eins Sebastian Mielitz jetzt abschieben.

Der 27-Jährige steht beim fränkischen Fußball-Zweitligisten auf dem Abstellgleis und soll nun nicht einmal mehr am Trainingslager in Österreich teilnehmen.

Dementsprechend äußerte sich Fürths Sportdirektor Profifußball am Wochenende. Was Ramazan Yildirim da von sich gab, erinnerte an ein Ultimatum. "Er wird nicht mit uns ins Trainingslager fahren", stellte Yildirim zunächst fest. Dabei spielt es für die Verantwortlichen am Laubenweg offensichtlich auch keine Rolle, dass Mielitz noch ein bis Juni 2017 gültiges Arbeitspapier beim Kleeblatt hat und sich nichts zuschulden kommen ließ.

Zum Trainingsauftakt vor einem Monat war ihm mitgeteilt worden, dass der Verein nicht mehr mit ihm plant. Die Verpflichtung des Torhüter-Trios Balazs Megyeri, Sascha Burchert sowie Marius Funk stellte den bisherigen Stammkeeper dann vor vollendete Tatsachen. "So ist das Geschäft, Sebastian nimmt es sehr professionell", versuchte sich Trainer Stefan Ruthenbeck daraufhin an einer sachlich klingenden Erklärung. An der Brisanz der Maßnahme, die wohl als Reaktion auf die Gegentorflut der Vorsaison getroffen wurde, ändert das freilich nichts.

"Ich war total überrascht und bin dementsprechend enttäuscht. Ich kann das nicht nachvollziehen", sagt Mielitz zu der Situation. In der bisherigen Vorbereitung kam er lediglich im ersten Testspiel gegen den FC Sand eine Halbzeit lang zum Einsatz, ansonsten blieb er den Partien fern. Die täglichen Übungseinheiten absolviert der seit gestern 27-Jährige aber in gewohnt professioneller Manier – den Machern ist das womöglich etwas zu viel Wohlfühlatmosphäre, weshalb Yildirim jetzt den Druck auf Mielitz deutlich erhöhte.

"Er muss sich verändern, einen anderen Weg gibt es nicht für ihn. Es gibt keine Hintertür", stellte der Fürther Sportdirektor die Zeichen unmissverständlich auf Abschied. Ein Angebot für den einst bei Werder Bremen zum Erstligatorwart aufgestiegenen Mielitz liegt der Spielvereinigung derzeit allerdings nicht vor. Einen Schritt zurück soll es aber nicht geben, der Verein will Mielitz nicht mehr. "Ich erwartete da Kooperation", sagt Yildirim.

Von sich aus will der Keeper aber nicht auf Vereinssuche gehen. "Ich möchte meinen Vertrag erfüllen und nicht schon wieder umziehen. Wir fühlen uns in Fürth wohl", mauert der Familienvater und geht zumindest indirekt auf Konfrontationskurs: "Ich bin keiner, der nach einem Jahr gleich wieder seine Koffer packt. Ich gebe im Training Vollgas und beiße mich hier durch."

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