Volleyball in Zirndorf: Die Jahnhalle soll beben
8.12.2017, 09:30 UhrMit der bisherigen Saison kann Klaus Wischermann, der vor der Saison vom MTV Ingolstadt nach Zirndorf gekommen ist, gut leben: "Bis auf die letzten beiden Spiele bin ich sehr zufrieden." Diese zwei Partien haben die Zirndorfer verloren. Besonders die Drei-Satz-Niederlage gegen den SV Schwaig II wurmt den erfahrenen Trainer. "Das hat mich wahnsinnig geärgert", gibt der 52-Jährige zu.
Die Niederlage danach gegen Freising schiebt er auf die hitzige Atmosphäre im Spiel: "Das haben wir dämlich verloren." Denn seine Mannschaft habe sich von der sehr emotionalen Spielweise des Gegners den Schneid abkaufen lassen.
Einen Trend will Wischermann aber aus diesen beiden Niederlagen nicht ableiten. Noch immer steht sein Team gut da und der direkte Wiederaufstieg in die 3. Liga ist auch zum Ende der Hinrunde nach wie vor das Ziel. Es werde aber ein harter Kampf in dieser Regionalliga, denn nur der Meister steigt am Ende auf. Dafür gibt es drei Abstiegsplätze und einen Relegationsplatz.
Das warnende Beispiel hat in der Vorsaison der TB/ASV Regenstauf gegeben: "Die waren in der ersten Saisonhälfte immer zwischen Rang eins und drei, haben dann am Ende vier Spiele in Serie verloren, sind in die Relegation, haben die Relegation verloren und waren weg." So schnell kann es also gehen. Für seine Mannschaft sieht Wischermann diese Gefahr aber nicht.
Geradezu ins Schwärmen kommt er, wenn er über seine Spieler spricht. Beim Aufzählen seiner stärksten nennt er beinahe die gesamte Mannschaft. Eine Sonderrolle fällt dabei Lennart Kroha zu, der mit seinen gerade einmal 20 Jahren die Mannschaft führt. Mit Neuzugang Joshua Schneider, der vor der Saison aus Schwaig kam, hat Wischermann ein Top-Talent an die Bibert gelockt. "Er wollte unbedingt zu mir."
In Schwaig sorgte das nicht gerade für Begeisterung, inzwischen aber darf der erst 16-jährige Youngster sogar wieder einmal pro Woche bei seinem alten Verein mittrainieren. "Er hat eine brutal gute Volleyball-Schule genossen", sagt Wischermann über den Teenager, "er ist ein akribischer Arbeiter, ein Volleyball-Verrückter."
Natürlich müsse er noch einiges lernen, doch Zirndorfs Trainer sagt ihm eine große Zukunft voraus. "Sollte er mit uns den Aufstieg nicht schaffen, werde ich mich dafür einsetzen, dass er woanders höherklassig spielen kann, denn da gehört er hin."
Der Aufstieg in der laufenden Saison aber ist noch immer möglich. "Ich will immer aufsteigen oder mindestens ganz oben mitspielen und da sind wir auch noch dabei. Wir sind in Schlagdistanz", erklärt der Trainer vor dem letzten Heimspiel des Jahres gegen den VC DJK München-Ost-Herrsching II.
"Ultras" auch auswärts
Doch der Tabellensechste ist für Wischermann eine Wundertüte, die Münchner könnten "ziemlichen Bockmist bauen" oder eben "super gut spielen". Er gehe aber davon aus, "dass wir das relativ deutlich und klar für uns entscheiden werden".
Die jüngsten Niederlagen sieht der Coach als zusätzliche Motivation: "Ich gehe davon aus, dass sie sich dafür rehabilitieren wollen." Und auch das eigene Publikum sollte die Zirndorfer anstacheln. Traditionell sind die Spiele in der Jahnhalle immer gut besucht. "Da ist immer Alarm, das ist sehr schön." Diese Atmosphäre und Unterstützung bescheren die Zirndorfer Fans ihrem Team sogar auswärts, da einige "Ultras" mit Trommeln und Gesang manchen Gegner in dessen eigener Halle überraschen. Es wird also einiges geboten sein, wenn sich die Zirndorfer für dieses Jahr vom eigenen Publikum verabschieden werden.
Bevor jedoch um 20 Uhr die Männer an der Reihe sind, treten die Frauen des TSV Zirndorf in der Jahnhalle ans Netz. Auch für sie ist es das letzte Spiel des Jahres. Der erste Aufschlag gegen den Tabellensechsten TSV Eibelstadt ist um 16 Uhr.
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