Vom Leben zwischen Beruf, Sport und Familie

23.4.2012, 07:00 Uhr
Vom Leben zwischen Beruf, Sport und Familie

© Mark Johnston

Der Duathlon von Ansbach hat doch ganz schön Kraft gekostet. "Die lange Radausfahrt am Tag danach war ein bisschen zäh", erzählt Michael Hofmann. Das ist zwar völlig normal - und war eigentlich auch geplant -, aber dem 31-jährigen Pleinfelder geht es da nicht anders als anderen Sportlern: Insgeheim trägt jeder einen Hauch Hoffnung mit sich herum, dass es ausnahmsweise anders laufen könnte. Leichter.

"Ich habe im Training sogar die ein oder andere Einheit weggelassen", erzählt Michi Hofmann. Sein Trainer Matthias Fritsch ist damit einverstanden. Denn Michi ist ein Athlet, der eher dazu neigt, zu hart zu trainieren als zu wenig, und damit seinen Körper so auszulaugen, dass der sich kaum mehr erholen kann.

Vom Leben zwischen Beruf, Sport und Familie

© Mark Johnston

Diesmal soll es anders werden. Diesmal soll genug Raum für Erholung bleiben. Obwohl das schwer ist. Dass er Prioritäten setzen muss, wenn er Triathlon erfolgreich betreiben  will, hat Hofmann zwar schon früh gemerkt. Schon immer hatte er weit weniger Zeit für Partys und Kumpel als andere Menschen. "Ich hab' das schon probiert mit Disco und so. Aber ich hab' es dann meistens zwei Tage später bereut, weil ich so müde war."

Schon damals hat ihm ein guter Freund gesagt: "Absoluter Leistungssport macht auch einsam." Michael Hofmann hat das erkannt - aber sich trotzdem für den Sport entschieden. Und damit für einen kleinen, aber verständnisvollen Freundeskreis.

Wie gut, dass Lebensgefährtin Nury früher selbst Leistungsschwimmerin war und aus eigener Erfahrung weiß, wieviel Zeit und Energie Training kostet. Auch der Schichtdienst des Feuerwehrmanns fordert ihre Toleranz. Immerhin übernachtet Hofmann zwei- bis dreimal in der Woche nicht daheim. Und weil sie selbst ebenfalls berufstätig ist und zur Familie drei Kinder gehören haben, bleibt wenig Gelegenheit für entspannte Zweisamkeit.

Wie kompliziert das Leben zwischen Beruf, Leistungssport, Familie und Freunden sein kann, zeigt sich am 1. Mai. Dann holen Nury und die Kinder Michael Hofmann morgens direkt vom Dienst ab und fahren mit ihm nach Amberg. Dort absolviert der 31-Jährige den nächsten Wettkampf. Danach geht es sofort nach Hersbruck. Da wiederum feiert sein bester Freund 40. Geburtstag. bei einem solch enggestrickten Zeitplan sagt sogar Michi Hofmann, der sich das ja selbst eingebrockt hat: "Ich bin gespannt, wie das alles so hinhaut."

 

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