"Will hier bleiben": Hovland hofft auf neue Chance
6.7.2016, 15:47 UhrAuch für den FCN stand der frühere Abwehrchef auf dem Rasen,
verlor den Job als Stammkraft aber regelmäßig wieder. Das vorerst letzte Mal am elften Spieltag. Nürnbergs Abwehr verstand sich im ersten Saisondrittel nicht besonders gut auf das Verteidigen und hatte im Schnitt zwei Tore gefangen. Das Gewinnen fällt mit dieser Quote besonders schwer. Hovland verlor deshalb seinen Platz an Georg Margreitter. Auch sein bis dato gutes Verhältnis zu Trainer René Weiler fing an zu leiden. "Am Anfang hat er viel mit mir gesprochen. Am Ende nicht mehr. Darüber war ich schon enttäuscht", erinnert sich der Norweger, der nur noch als Lückenbüßer zum Einsatz kam.
"Ich kann es besser"
In der öffentlichen Beurteilung seiner Leistungen lag dann oft nur ein schmaler Grat, der den ruhigen und besonnenen Spieler vom phlegmatischen trennte. "Ich kann es sicher besser", weiß Hovland. Erst als sich Dave Bulthuis am 29. Spieltag gegen Duisburg eine Tätlichkeit leistete und wegen einer Pistolengeste vom DFB-Sportgericht für drei Spiele gesperrt wurde, konnte sich Hovland übergangsweise noch einmal dem Publikum präsentieren und sein Konto auf 17 Startelfeinsätze ausbauen.
"Aber darüber muss ich nicht mehr nachdenken, das ist Vergangenheit." Hovland will die unbefriedigende Saison nur noch abhaken. Denn gegen Eintracht Frankfurt setzte Weiler wieder auf sein Stammpersonal, was letztlich an der verkorksten Relegation nichts änderte. "Die Saison verlief für uns alle nicht so glücklich. Normalerweise steigt man mit so vielen Punkten am Ende der Saison auf", sagt Hovland, dessen Traum von der Bundesliga jäh platzte. "Wir waren in den beiden Spielen aber einfach nicht gut genug", gesteht der 27-Jährige, der vor zwei Jahren vom FK Molde an den Valznerweiher gewechselt ist.
Gut genug für die Stammelf will er nun unter Alois Schwartz sein und das Innenverteidiger-Duo Bulthuis/ Margreitter sprengen. "Sie haben gut gespielt, und wenn man gewinnt, spielt man mit dem gleichen Team weiter. Aber jetzt haben wir einen neuen Trainer", hofft Hovland auf eine neue Chance. Im ersten Vorbereitungsspiel fehlte er. Nach den Länderspielen im Team von Nationaltrainer Per-Mathias Høgmo konnte er erst später seinen Urlaub antreten, erhielt deshalb vom Club ein paar Tage obendrauf. In Norwegen fand er bei der Familie Entspannung und schaltete ab vom Fußball.
Hundertprozentiges Vorhaben
Gedanken über einen Wechsel machte er sich in dieser Zeit nicht: "Ich konzentriere mich voll auf den Club. Ich habe ja noch ein Jahr Vertrag." Ob es Interesse anderer Vereine gab, weiß er nicht. Es könne nichts Konkretes dabei gewesen sein, sonst hätte er das von seinem Berater erfahren. Einen Auftrag, sich nach einem Klub mit einem freien Platz in der Innenverteidigung umzusehen, habe er ihm auch nicht erteilt. "Ich will hier bleiben und hundert Prozent für den Club geben."
Vier Wochen bleiben Hovland, um seinen Stammplatz zurückzuerobern. Wenn es nicht reicht, wird er vielleicht doch noch seinem Agenten einen Auftrag erteilen. Die Transferperiode endet erst am 31. August. Denn auch die Nominierungen für die Nationalelf drohen irgendwann auszubleiben. Kommt Hovland nicht auf Dauer in der Liga zu Spielpraxis, "wird es für mich natürlich auch schwer. Dann gibt es dort auch andere, die spielen."
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