VAG streicht Verkaufsstellen und erntet Kritik

16.01.2014, 07:00 Uhr
Die Nürnberger Grünen fordern, Verkaufsstellen für Fahrkarten beizubehalten.

© Michael Matejka Die Nürnberger Grünen fordern, Verkaufsstellen für Fahrkarten beizubehalten.

Fehlende Nachfrage in manchen Stellen und die nötige Modernisierung von Verkaufsgeräten hatte die VAG als Gründe für den Rückzug angegeben. Auch nutzten die Kunden zunehmend andere Wege, um an ihr Ticket zu kommen, wie etwa das Handy oder das Internet. Auch stünden mit dem Servicecenter im Hauptbahnhof oder den Fahrkartenautomaten weiterhin Verkaufsstellen zur Verfügung.

Allein acht private Verkaufsstellen hatte die VAG im vergangenen Jahr abgestoßen, eine neunte Stelle hatte unabhängig von der VAG geschlossen. Zudem schloss zum 1. Januar auch eine Verkaufsstelle in Altdorf. Somit gibt es lediglich noch 60 solcher Standorte. Vor zehn Jahren waren es noch etwa 90 gewesen.

Seitdem die Lokalredaktion Ende des vergangenen Jahres über den Rückzug berichtet hatte, reißt die Kritik am Vorgehen der VAG nicht ab. Vor allem Ältere oder Menschen mit Handicap würden durch die Schließungen ins Hintertreffen geraten, kritisierte nicht nur die ÖDP im Stadtrat.

Senioren sind auf Beratung angewiesen

Auch der Bürgerverein Langwasser hatte betont, dass gerade viele Senioren auf eine persönliche Beratung beim Kauf der Fahrkarten angewiesen seien. Bereits im November hatten Bürger eine Unterschriftenkampagne zum Erhalt einer Verkaufsstelle in Gibitzenhof gestartet, jedoch ohne Erfolg. Zahlreiche Leser erzürnten die Schließungen. Bündnis 90/Die Grünen teilen die Kritik in der Öffentlichkeit.

„Der Verweis der VAG auf das Servicecenter im Hauptbahnhof klingt wie Hohn in den Ohren der Kunden, die irgendwo im Stadtgebiet am Tarifsystem verzweifeln oder denen der Automat die Annahme des Geldes verweigert“, erklärte Matthias Frühauf, Sprecher des Grünen-Umweltarbeitskreises und Stadtratskandidat.

Die verkehrspolitische Sprecherin der Stadtratsfraktion, Christine Seer, fordert unterdessen in einem Antrag an den Verkehrsausschuss des Stadtrats, dass die VAG ihre Entscheidung revidiert und das Netz der Verkaufsstellen auf Lücken überprüft. „Die VAG muss ihren Service verbessern statt ausdünnen.“ Auch müsste die VAG den Stadtseniorenrat und die Bürgervereine als Experten zurate ziehen, so Seer weiter.

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