Betrug? Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Michael A. Roth
15.7.2016, 08:51 UhrDas hat die Sprecherin der Staatsanwaltschaft erklärt. Antje Gabriels-Gorsolke bestätigte damit Teile eines Berichts der Bild-Zeitung. Die Ermittlungen wurden demnach ausgelöst von der Anzeige eines Lieferanten gegen Michael A. Roth, der sich geschädigt sieht. Der Geschäftspartner hatte eine Rechnung gestellt, die jedoch nie bezahlt worden sei.
In einem Insolvenzfall wie Aro, erläuterte Gabriels-Gorsolke weiter, bedeute dies automatisch, dass die Zahlungsfähigkeit des Unternehmers zu diesem Zeitpunkt überprüft wird. Bei insolventen Kapitalgesellschaften sei dies eine reine Routineangelegenheit. Es sei Aufgabe der Justiz zu überwachen, dass Insolvenzverfahren ordnungsgemäß ablaufen.
Branchenkenner zweifeln daran, dass dies auf die Causa Aro zutrifft. Besonders verdächtig kommt ihnen vor, dass Firmenchef Roth wenige Wochen vor dem Insolvenzantrag sämtliche wertvollen Teppiche durch eine seiner Firmen namens Kiliani gekauft hat, um sie zu Geld zu machen. Aus der Sicht des Insolvenzverwalters Harald Schwartz lautet die entscheidende Frage, wem die hochwertige Ware gehört.
Der einst so erfolgreiche Manager des 1. FC Nürnberg, Michael A. Roth, hatte es fertiggebracht, mit seinem Unternehmen gleich zweimal insolvent zu werden. Nachdem seine Holding 2012 in die roten Zahlen geraten war, zog Roth die Reißleine und versuchte 2013 ein Insolvenzverfahren in Eigenregie. Im August 2015 musste die Öffentlichkeit ein Déjà-vu erleben: Die Firma stellte erneut Insolvenzantrag. Die großen Chancen des ersten Insolvenzverfahrens in Eigenregie waren ungenutzt geblieben. Als im Herbst vergangenen Jahres ein potenzieller Investor absprang, wurde den verbliebenen 207 Mitarbeitern der Aro Heimtexilien GmbH klar, dass ihre Jobs unwiderruflich weg sind.
Schmerzliches Ende einer 60-jährigen Unternehmensgeschichte: Noch in den 90er Jahren beschäftigte die Holding fast 1200 Mitarbeiter.