Tier aus Tasche gezogen

Irritation im EU-Parlament: Abgeordneter lässt Friedenstaube fliegen

Andrea Munkert

E-Mail zur Autorenseite

27.4.2024, 20:54 Uhr
Miroslav Radačovský steht in Straßburg am Rednerpult, als er eine weiße Taube aus einer Tasche unter seinem Sakko hervorholt.

© youtube.com/Times/Sunday Times Miroslav Radačovský steht in Straßburg am Rednerpult, als er eine weiße Taube aus einer Tasche unter seinem Sakko hervorholt.

Wie "The Guardian" zuerst berichtete, soll es im Europa-Parlament in einer Sitzung am vergangenen Mittwoch fast unglaubliche Szenen gegeben haben. Grotesk hat es offenbar angemutet, dass ein Mitglied des Europäischen Parlaments aus der Slowakei, Miroslav Radačovský, plötzlich einen lebendigen Vogel unter seinem Sakko hervorkramte und ihn als Zeichen für den Weltfrieden in die Luft schickte.

Daraufhin erntete er nicht nur verdutzte Blicke, sondern auch einige Kritik. Miroslav Radačovský sagte, er wünschte, der "ganzen Welt, den Russen und den Ukrainern" Frieden. "Ich möchte diese Taube frei lassen, als ein Symbol des Friedens, um zu symbolisieren, dass Europa Frieden braucht. Lasst diese Taube uns vereinen", sprach er dazu.

Diese Einlage irritierte und verängstigte anscheinend einige der Abgeordneten.

Caroline Roose, eine Abgeordnete aus Frankreich, verwies auf die Geschäftsordnung: Radačovský habe ein lebendiges Tier benutzt, um ein politisches Statement zu setzen - trotz der bestehenden Regeln des Parlaments. Sie sagte, er habe ein Tier wie ein einfaches Objekt hervorgezogen, nur um ein Zeichen des Friedens zu setzen. "Was werden Sie tun, um es zurückzubekommen, Sir? Wo ist das Wohlbefinden in dieser Geste geachtet? Ich finde das absolut inakzeptabel", sagt die Französin.

Nachdem der Vogel durch den Saal flog und dann an einem Platz landete, soll ein anderer Vertreter des Parlaments Radačovský gefragt haben: "Können Sie es auch fangen?"

Jan-Christoph Oetjen, der Vizepräsident des Parlaments, teilte noch mit, dass der Vorfall dem Kammerpräsidenten gemeldet werde. Und fügte hinzu: "Wir alle hoffen, dass es dem Tier gut geht."

Immer topaktuell informiert bleiben über die wichtigsten Themen aus der Region? Über unseren neuen WhatsApp-Kanal erfahren Sie alle Neuigkeiten aus erster Hand. Hier geht es direkt zum WhatsApp-Channel - eine "Schritt für Schritt"-Anleitung finden Sie hier.