Rohkost

Darf man Auberginen roh essen?

Elias Thiel

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28.2.2024, 19:42 Uhr
Hier erfahren Sie, ob es gesund ist, Aubergine roh zu essen.

© IMAGO / ingimage Hier erfahren Sie, ob es gesund ist, Aubergine roh zu essen.

In diesem Artikel:

Die mediterrane Aubergine ist ein vielseitiges Gemüse, das vor allem für ihre charakteristische Form und Textur geschätzt wird. Mit der auffallend violetten Farbe und ihrem milden Geschmack hat sie sich in verschiedenen internationalen Gerichten etabliert.

Ob in einem leckeren Moussaka oder Ratatouille: Auberginen fügen den Gerichten eine besondere Note hinzu. Allerdings gehören Auberginen zu den Nachtschattengewächsen und enthalten den Bitterstoff Solanin.

Daher stellt sich die Frage "Ist Aubergine roh essbar beziehungsweise darf man Aubergine roh verzehren?" In diesem Artikel gibt es die Antwort.

Früher galten Auberginen in roher Form als giftig, aufgrund ihres hohen Gehalts an Bitterstoffen (Solanin). In modernen Züchtungen sind geringere Mengen an Bitterstoffen enthalten. Trotzdem wird der Verzehr von rohen Auberginen immer noch nicht empfohlen.

Die Verbraucherzentrale betont, dass der rohe Verzehr von Auberginen nicht empfohlen wird. Auch die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft warnt davor, Auberginen roh zu essen.

Auberginen zählen, genau wie Kartoffeln und Tomaten, zu den Nachtschattengewächsen. Laut den Vereinen für unabhängige Gesundheitsberatung (UGB) kann die Aubergine besonders an unreifen Stellen und am Stielansatz den Bitterstoff Solanin enthalten.

Die Konzentration dieses Alkaloids bei unreifen Auberginen kann je nach Menge Kopfschmerzen, Durchfall, Übelkeit oder in Extremfällen schwere Vergiftungserscheinungen hervorrufen. Zugleich schmecken rohe Auberginen auch nicht besonders gut, sodass sie bestenfalls immer gebraten, frittiert oder gebacken werden sollten.

Achtung: Da das Solanin beim Kochen nicht zerstört wird und somit teilweise im Kochwasser bleibt, sollte man das Wasser anschließend wegschütten.

Aufgrund des hohen Gehalts an Solanin haben Experten früher empfohlen, die Auberginen zu salzen und den austretenden Pflanzensaft abzugießen, um den Bitterstoffgehalt zu reduzieren. Dafür schnitt man die Aubergine in Scheiben und salzte sie ordentlich. Nach ungefähr 30 Minuten ließ sich das freigesetzte Wasser abgießen. Allerdings führte das Entwässern von Auberginen zu einem Verlust an Aroma.

Grundsätzlich ist die vorherige Behandlung von Auberginen heute nicht mehr erforderlich. Dennoch kann diese Methode weiter empfehlenswert sein, da das Fruchtfleisch durch das Entwässern weicher wird. Somit spritzen Auberginen beim Braten und Frittieren weniger stark und nehmen zudem auch weniger Fett auf.

Für die Verwendung im Auflauf oder der Gemüsepfanne genügt jedoch das einfache Waschen und Zerkleinern der Auberginen.

Die Schale der Aubergine kann ohne Bedenken verzehrt werden, insbesondere wenn die Früchte aus ökologischem Anbau stammen. Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft verweist darauf, dass Auberginen mit Schale die höchsten Gehalte an Vitaminen, Nährstoffen und sekundären Pflanzeninhaltsstoffen bieten. Denn diese befinden sich in und direkt unter der Schale.

Das Innere der Aubergine ist komplett von weißem Fruchtfleisch durchzogen. Die kleinen, zarten Samen in der Frucht können ebenfalls mitgegessen werden.

Tipps:

  • Auberginen ungeschält verwenden
  • Vor der Zubereitung gründlich mit warmem Wasser waschen
  • Das Fruchtfleisch mit Zitronensaft beträufeln, damit es sich nicht braun verfärbt

Man erkennt reife Auberginen daran, dass die Frucht prall wirkt und bei leichtem Fingerdruck nachgibt. Zudem lässt sich die Reife einer Aubergine mit ihrer glatten und glänzenden Haut überprüfen. Darüber hinaus sollte das darunter liegende weiche Fruchtfleisch weiß und nicht grün sein.

Überreife Auberginen zeigen bereits eine deutliche Veränderung der Farbe von dunkelpurpur zu violett. Dazu ist die Schale bereits schlaff. Beim Verzehr fällt ein schwammiges und bräunliches Fruchtfleisch auf.

Um die Frische zu bewahren, können reife Auberginen bis zu zehn Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden. Die optimale Lagertemperatur liegt zwischen acht und zehn Grad Celsius.

Wenn die Aubergine nicht ganz durchgegart ist, dürfte das Fruchtfleisch fest und weniger schmackhaft sein. Daher sollte man Aubergine ausreichend kochen, braten oder backen, um eine zarte Konsistenz, den vollen Geschmack zu gewährleisten.

Der Verzehr von roher Aubergine ist nicht empfehlenswert. Wer unbedingt rohes Gemüse essen möchte, sollte anstelle von Aubergine lieber auf folgende Alternativen zurückgreifen:

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