11. Mai 1970: Im Wasser und im Wirtsgarten

11.5.2020, 07:00 Uhr
11. Mai 1970: Im Wasser und im Wirtsgarten

© Contino

Wer keine Lust hatte, die frische Luft zu genießen, der saß im Wirtsgärtlein und ließ die Biere zischen. Andere flanierten im Stadtgraben. Das Restaurant im Flughafen war ausgebucht. In den Volksparks Marienberg, Luitpoldhain und am Dutzendteich erfreute man sich der Sonne.

Das Wetter hatte es aber auch wirklich gut gemeint. 20,2 Grad am Samstag, 23,3 Grad am Sonntag. Drahtige Teenager, füllige Familienväter und jede Menge Kinder tummelten sich im vorgewärmten Wasser des Freibads West, das auch gleich den ersten Rekord der diesjährigen Saison melden konnte.

Soweit wie im Westbad ist man im Bad von Bayern 07 noch nicht. Hier mußte erst einmal tüchtig zugelangt werden. Fabrikbesitzer, Obermedizinalräte, Architekten und sonstige Mitglieder griffen zu Bürste und Schaufel, um die letzten Winterschäden zu beseitigen. Zu Pflingsten heißt es dann auch am Pulversee: hinein ins kühle Wasser – falls dann noch gutes Wetter sein sollte.

Freilich, das vorsommerliche Wetter ist nicht jedermanns Freude. Die Feuerwehr beklagt sich, daß Spaziergänger einfach ihre brennenden Streichhölzer im Wald wegwerfen. An der Isarstraße im Hafengelände gab es deshalb einen ansehnlichen Waldbrand. Die Forstbehörden sind verstimmt, daß, je wärmer es wird, desto mehr Leute den Wald als Müllplatz betrachten. 

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