Fürther Mega-Schulbauprojekt HLG: Jetzt fallen Gebäude - und stattliche Bäume
Leiter Lokalredaktion Fürth
Es ist die größte Schulbaumaßnahme in der Stadtgeschichte - und allmählich nimmt sie nach langwierigen Vorarbeiten und kontroversen Diskussionen Fahrt auf: Die Sanierung des Helene-Lange-Gymnasiums (HLG), zuletzt auf ein immenses Gesamtvolumen von rund 160 Millionen Euro geschätzt, hat mit der Entkernung des sogenannten "Ufos", eines Rundbaus im hinteren Trakt des Schulkomplexes, begonnen.
Bald folgen der "Ufo"-Abriss – und der umstrittenste Teil der Vorarbeiten: Zahlreiche Bäume werden gerodet. Vergeblich hatten sich Anwohner und Naturschützer dagegen gestemmt – doch unausweichlich sei die Abholzung, will man die ambitionierten Pläne umsetzen, sagt die Stadt.
Allerdings gibt es ein Trostpflaster. Ab 8 Uhr am Dienstagmorgen, 10. Oktober, werden drei große Bäume ausgebuddelt und in den Stadtpark verpflanzt – ein Ahorn und eine Silberlinde aus der Sigmund-Nathan-Straße sowie ein Spitzahorn, der an der Ecke von Jakobinenstraße und Otto-Seeling-Promenade steht.
Per Rundspatenmaschine werden sie samt Wurzelballen aus dem Erdreich gestochen, teilt die Stadt mit. Damit komme man einem Wunsch nach, den Anwohnerinnen und Anwohner bei einer Bürgerinformationsveranstaltung in Sachen HLG geäußert hatten. Für diese drei etwa 16 Jahre alten Bäume werde "eine Umsetzung aufgrund ihres jungen Alters als noch realistisch eingeschätzt", so das dafür zuständige Grünflächenamt.
Die aufwendige Prozedur soll wohl auch aufgebrachte Gemüter besänftigen, die sich nach wie vor nicht mit dem abfinden wollen, was laut Zeitplan am 13. Oktober zwischen 12 und 18 Uhr folgt: 26 weitere und durchaus stattliche Bäume an der Sigmund-Nathan-Straße und der Jakobinenstraße werden fallen.
Das sei "für alle Projektbeteiligten ein schwerer Schritt", sagt die städtische Baureferentin Christine Lippert. Man werde jedoch als Ersatz 21 neue Bäume auf dem Schulgrundstück pflanzen und an anderen Stellen von Fürth weitere 95 Exemplare.
Mehr Fassadenbegrünung
Darüber hinaus werde die Begrünung der neuen Sechsfach-Sporthalle an der Jakobinenstraße "deutlich erweitert": Statt der ursprünglich geplanten 250 Quadratmeter soll sie nun 900 Quadratmeter umfassen. Davon verspricht man sich "positive Auswirkungen auf das Mikroklima". Dank spezieller Fassadenplatten schaffe man bessere Bedingungen für die Begrünung – ein weiterer Verbesserungsvorschlag aus den Reihen der Bürgerschaft, dem man damit nachkomme.
Mit Beginn der Baumaßnahmen stehen im Verkehr des Quartiers zwischen Nürnberger Straße, Maistraße, Jakobinenstraße, Otto-Seeling-Promenade und Dr.-Mack-Straße etliche Änderungen an. So wird die Stadt in der Nürnberger Straße eine Schulbushaltestelle sowie mehrere "Elternhaltestellen" einrichten, an denen Schülerinnen und Schüler aus- und einsteigen können. Auch zahlreiche neue Fahrradabstellplätze werde man "sukzessive" schaffen, wie es heißt; die Führung der Rad- und Fußwege rund ums HLG werde den Gegebenheiten angepasst.
Betonbau wird erst 2028 abgerissen
Wie mehrfach berichtet, gliedert sich das gigantische Vorhaben in mehrere Abschnitte: Ab November dieses Jahres soll die Baugrube für die neue Halle ausgehoben, im Juni 2024 mit ihrem Bau begonnen werden. Fertig sein soll sie im Frühjahr 2026. Parallel dazu wird die nebenan stehende alte Halle abgerissen. An ihrer Stelle wächst ab dem Sommer 2026 der erste, fünfgeschossige Baukörper der Schule in die Höhe; er soll ab dem Herbst 2028 genutzt werden können – und zwar vorübergehend von der kompletten Schule.
Erst ab September 2028 ist der Abriss des maroden HLG-Betonbaus aus den siebziger Jahren geplant, bis 2031 soll er durch ein weiteres, viergeschossiges Schulgebäude ersetzt werden. Von Herbst 2031 bis Frühjahr 2032 schließlich sind der barrierefreie Umbau und Sanierungen im historischen Altbau des HLG geplant.
Erst im März 2032 schließlich sollen sämtliche Baumaßnahmen am HLG beendet sein.
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