Küchen-Quelle: Mut der Investoren wird belohnt
18.11.2010, 12:00 Uhr
Die Ausgangslage im November 2009 war wenig ermutigend. Mit einem Schlag war mit dem letzten Quelle-Katalog auch für die Küchen der größte Teil der Werbeplattform weggebrochen – kein Quelle-Katalog, keine Kundenansprache mehr. Gleichzeitig wurden die Quelle-Technik-Center dicht gemacht, über die bisher ein Teil des Küchensortiments vertrieben worden war. Und dann war ja auch noch der Name „Quelle“ durch die Pleite schwer beschädigt.
Und trotzdem haben die vier fränkischen Investoren – Hannes Streng (Obi-Baumärkte), Christian Bühler (MittelstandsInvest GmbH), Alexander Fackelmann (Küchengeräte) sowie der Alt-Geschäftsführer Bernd Warnick – als private Geldgeber auf die Marke vertraut. Und sie haben damit Recht behalten. „Ich muss schmunzeln, wenn ich an die gut gemeinten Ratschläge mancher Skeptiker zurückdenke, die uns dringend davor gewarnt haben, den Namen Küchen-Quelle beizubehalten. Heute wissen wir, dass wir ohne diesen Marken-Rückhalt die Durststrecke der ersten Monate nicht überstanden hätten“, sagt Bühler.
„Die ersten Monate waren holprig“, räumt auch Warnick freimütig ein. Zwar blieben die Lieferanten bei der Stange und Altaufträge aus Quelle-Zeiten sorgten für eine gewisse Auslastung der 150 übernommenen Mitarbeiter. Doch die wollten alle pünktlich bezahlt werden, ohne das entsprechende Einnahmen ins Haus standen. Die erhofften Umsätze stellten sich erst ein, als das Unternehmen bei der Werbung so richtig klotzte. Nach bundesweiten Kampagnen im März und Juli sprangen die Auftragseingänge und mit Verzögerung die Erlöse sprunghaft nach oben.
Im Oktober – fast ein Jahr nach dem Neustart – wurde erstmals die Fünf-Millionen-Marke beim Monatsumsatz erreicht. „Und wie es aussieht, sind wir jetzt auch in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt“, freut sich Warnick.
Neue Geschäftsfelder
Neben dem Vertrieb über den Katalog, über die fünf „Mega-Stores“ und über TV-Verkaufskanäle setzt die Küchen-Quelle zunehmend aufs Internet. Mitte des Jahres wurde im Online-Shop in einem ersten Schritt mit dem Verkauf von Standard-Küchenzeilen begonnen. In diesen Tagen wird das Sortiment um Elektrogroßgeräte erweitert. Und ab Januar kommen Badmöbel dazu.
Zusätzlichen Schub sollen Werbe- und Vertriebskooperationen wie die mit dem Weltbild-Verlag bringen. Ideen hat der Investorenkreis noch genug, konkrete Planungen vorerst aber noch nicht. „Wir wollen Schritt für Schritt vorgehen“, sagt Warnick.
Der geschäftsführende Mitgesellschafter war schon zu Quelle-Zeiten für die Küchen verantwortlich. Er war es auch, der nach der Quelle-Pleite fieberhaft neue Kapitalgeber gesucht und dann auch gefunden hat. „Heute bin ich glücklich, dass es geklappt hat“, bekennt Warnick „Die Küchen-Quelle war und ist mein Lebenswerk.“
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