Dank für sinnstiftende Arbeit

06.03.2014, 11:00 Uhr
Dank für sinnstiftende Arbeit

© Hans Winckler

Arbeit gibt dem Menschen eine Aufgabe und dem Leben Struktur; beides ist für Menschen mit Behinderung besonders wichtig. Wie wichtig, zeigt der Satz einer Mutter, der bei der Preisverleihung zitiert wurde: „Wenn mein Sohn nicht arbeiten dürfte, würde er untergehen.“

Die Dambacher Werkstätten der Lebenshilfe beschäftigen 260 Frauen und Männer. Diese große Zahl könne nur mit zufriedenen und verlässlichen Auftraggebern gehalten werden, betonte Thomas Jung, Fürths Oberbürgermeister und zugleich Vorsitzender der Lebenshilfe. Ihm zufolge werden 30 Prozent des Geschäftsvolumens in Dambach durch die Zusammenarbeit mit Uvex erzielt.

Bereits seit 20 Jahren lässt das weltweit bekannte Fürther Unternehmen Sport- und Schutzbrillen von den Mitarbeitern der Lebenshilfe montieren. „Die Fertigung in Dambach erfolgte von Anfang an in ausgesprochen hoher Qualität“, bestätigte Michael Winter, der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Uvex Winter Holding. „Soziale Nachhaltigkeit“ habe für sein Unternehmen besondere Bedeutung, die Mitarbeiter mit Behinderung erlebten ihre Tätigkeit als ungeheuer sinnstiftend, so Winter.

Die Brillenproduktion stieg in dieser Zeit von anfangs 1,4 auf 3,5 Millionen Stück pro Jahr. Schon 2002 verlieh Uvex den Werkstätten die Auszeichnung „Supplier of the year“. Inzwischen ist die Zusammenarbeit noch enger: Seit 2012 haben Beschäftigte der Werkstätten die Möglichkeit, bei Uvex Praktika in verschiedenen Bereichen zu absolvieren. Dadurch entstand auch ein dauerhafter Arbeitsplatz außerhalb der Werkstätten.

Als Vorbild diente das Engagement des zweiten Preisträgers: Bei Werba Plast in Buchschwabach wurde 2011 die erste Außenarbeitsstelle der Lebenshilfe für einen Menschen mit Behinderung geschaffen (die FN berichteten). „Dort ist Inklusion nicht nur ein Wort, sondern wird nachhaltig und selbstverständlich gelebt“, würdigte Lebenshilfe-Vorstand Diethart Bischof die Zusammenarbeit mit dem Hersteller von Laden- und Verkaufsfördereinrichtungen. Werba Plast-Chef Roland Brombacher nannte er „einen Mann der Tat, gerade heraus und authentisch, der für seine Werte und Überzeugungen lebt“. Für den behinderten Mitarbeiter bedeute die Arbeit in einem eingespielten Team, das ihn respektiert und akzeptiert, eine enorme Steigerung seiner Lebensqualität. Die Tätigkeit bringe Selbstbewusstsein und Freude.

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