Ein Teamspieler an der Spitze des Hardenbergs
10.12.2010, 19:00 Uhr
Ein Schulhaus in einem aufstrebenden Wohnquartier, so sieht Rathauschef Thomas Jung das Hardenberg-Gymnasium. Die Südstadt sei längst kein „Scherbenviertel“ mehr, sagte Jung bei der Amtseinführung des neuen Direktors. Der Südstadtpark, der aus der früheren US-Kaserne erwachsen ist, und Projekte wie die Umwandlung des Carrera-Gebäudes in Wohnraum hätten ihr Übriges getan, um die Bevölkerungszahl in die Höhe schnellen zu lassen. Und mittendrin, so Jung, thront das altehrwürdige Hardenberg-Gymnasium, das seit diesem Sommer unter neuer Leitung steht.
Wie berichtet, trat Hans-Georg Kleinow im Juli nach zehn Jahren an der Spitze des HGF in den Ruhestand. Sein Nachfolger ist „mal wieder kein Fürther, aber immerhin ein Mittelfranke“, wie der stellvertretende Schulleiter Uwe Laux mit einem Schmunzeln anmerkte.
Zwar kam Jungkunz 1959 im oberfränkischen Tirschenreuth zur Welt, in Mittelfranken verbrachte er aber den weitaus größten Teil seines Lebens. Sein Abitur legte er in Höchstadt ab, Lehramt für Wirtschaft, Geografie und Sozialkunde studierte er in Erlangen, wo er auch promovierte. Später unterrichtete er über zwei Jahrzehnte im Gymnasium Roth.
Bevor Jungkunz dort im Direktorat mitarbeitete, war er sechs Jahre lang Vorsitzender des Personalrats. Kein Wunder also, dass er bei seiner Antrittsrede davon sprach, dass „motivierte und zufriedene Kollegen das wichtigste Kapital einer Schule“ seien. Überhaupt setzt der „Neue“ auf Teamgeist. Seine Philosophie sei, dass die gesamte Schulgemeinschaft — von den Lehrern über die Schüler und Eltern bis zu den Ehemaligen — an einem Strang zieht und somit „auch nach außen das positive Erscheinungsbild abgibt, das dem traditionsreichen HGF würdig ist“.
Äußerst belastbar
Für die feierliche Umrahmung des Amtsantritts sorgten die Schüler, darunter der Unterstufenchor samt Orchester, die Theatergruppe und der Große Chor mit Band. Lobende Worte fand der Ministerialbeauftragte für die Gymnasien in Mittelfranken, Joachim Leisgang. Der Ruf, teamfähig und äußerst belastbar zu sein, eile Jungkunz voraus. Beides werde er in den kommenden Monaten unter Beweis stellen müssen, wenn es unter anderem gilt, gleich zwei Jahrgänge — den ersten vom G8 und den letzten vom G9 — zum Abitur zu führen.
Leisgang wünschte dem neuen Schulleiter, dass er bald zu einem Hardenbergler mit Leib und Seele werde wie sein Vorgänger im Amt des Ministerialbeauftragten, der frühere HGF-Direktor Hermann Jäger. Einen seiner Aussprüche hat Leisgang besonders gut in Erinnerung behalten: „Einmal Hardenbergler, immer Hardenbergler.“