Böckler-Schule baut Kooperation mit dem Kleeblatt aus
4.7.2019, 11:00 UhrFußball spielt an der Hans-Böckler-Schule (HBS) schon seit Jahren eine wichtige Rolle. 2016 wurde an der Realschule eine so genannte Fußballklasse eingerichtet. Zwei Stunden in der Woche dürfen ausgewählte Jungen und Mädchen dann im Nachwuchszentrum der Spielvereinigung trainieren.
Das Angebot kommt gut an – umso ärgerlicher war es, dass es sich auf die fünften und sechsten Klassen beschränkte. Der Grund: Ab der siebten Klasse in der Realschule starten die Wahlpflichtfächer. Weil dies bedeutet, dass dann quasi jeder Schüler einen individuellen Stundenplan hat, lässt sich dies nicht mehr mit dem Kicken vereinbaren.
Ab dem kommenden Schuljahr soll sich dies ändern. Zumindest für die Schüler, die die Wirtschaftsschule der HBS besuchen. Dort gibt es dann von der siebten bis zur zehnten Jahrgangsstufe eine Fußballklasse. Zwei zusätzliche Doppelstunden Fußball stehen auf dem Programm; auch hier besteht eine Zusammenarbeit mit der SpVgg. Das Training findet ebenfalls im Nachwuchszentrum statt, teilweise betreuen SpVgg-Profis die Nachwuchskicker.
Außerdem besteht unter anderem die Möglichkeit, an einem Schiedsrichterlehrgang des Deutschen Fußballverbands (DFB) teilzunehmen, die Prüfung zum DFB Junior Coach abzulegen oder eine Erste-Hilfe-Ausbildung zu machen.
Schulleiter Thomas Bedall, selbst begeisterter Fußballer, möchte mit dem Angebot vor allem Schüler ansprechen, die schon im Verein spielen und erste Vorkenntnisse haben. Mit der Fußballklasse wolle man es den Kindern und Jugendlichen ermöglichen, ihrem Hobby neben dem Schulalltag nachzugehen, ohne die Eltern zusätzlich zu belasten, so Bedall. Michael König, bei der SpVgg als Koordinator der Kleeblatt-Fußballwelt tätig und für die Kooperation mit der HBS zuständig, betont, dass es für den Verein wichtig sei, Spieler aus der Region zu finden und deren Talente weiterzuentwickeln.
Kein verlorenes Jahr
Neben der Fußballklasse gibt es zum neuen Schuljahr eine weitere Veränderung an der HBS. Im März bekam Bedall vom Bayerischen Kultusministerium grünes Licht für die Wirtschaftsschule ab der sechsten Klasse. Bisher war die Ausbildung dort frühestens ab der siebten Jahrgangsstufe möglich. Ab dem kommenden Schuljahr können Schüler bereits nach der fünften oder sechsten Jahrgangsstufe von der Mittel- oder Realschule sowie vom Gymnasium an die Wirtschaftsschule wechseln. Der Vorteil am neuen System: Schüler, die nach der fünften Klasse Mittelschule kommen, können unmittelbar in die sechste Klasse einsteigen; sie verlieren also kein Schuljahr. Wer dagegen von der Mittelschule an die Realschule möchte, muss dort die fünfte Klasse wiederholen.
Einen Vorteil sieht Bedall auch für Schüler, bei denen sich nach der fünften Jahrgangsstufe herausstellt, dass sie für diesen Schultyp doch nicht geeignet sind. "Sie können dann direkt in die nächste Klasse aufsteigen."
Das ist sogar möglich, wenn die Schüler an ihrer vorherigen Schule das Klassenziel nicht erreicht haben. Vorausgesetzt, die schlechten Noten gab es in Fächern, die an der Wirtschaftsschule nicht unterrichtet werden, also beispielsweise Latein, Französisch, Chemie oder Physik.
Nach fünf Jahren an der Wirtschaftsschule, die vor allem auf die praktische Anwendung der wirtschaftlichen Theorie – etwa durch Lernen im Übungsunternehmen – setzt, kann die Mittlere Reife erlangt werden. Danach besteht neben einer Ausbildung auch die Möglichkeit, noch das Fachabitur oder sogar die Allgemeine Hochschulreife zu machen.
Eine Anmeldung für die Wirtschaftsschule ist auch jetzt noch möglich. Außerdem besteht für interessierte Schüler die Gelegenheit, am 10. oder 11. Juli bei "Meet your school" teilzunehmen und einen Tag lang die HBS zu erkunden. Informationen gibt es unter http://www.hans-boeckler-schule.de
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