Peter Reiß (SPD) wird neuer OB von Schwabach

29.3.2020, 18:55 Uhr

Er wird am 1. Mai die Nachfolge von Matthias Thürauf (CSU) antreten, der nach zwei Amtsperioden auf eine erneute Kandidatur verzichtet hatte. Der 31-jährige Regierungsrat bei der Regierung von Ansbach wird der erste vierte OB der Nachkriegszeit und nach Hans Hocheder und Hartwig Reimann der dritte Sozialdemokrat als Rathauschef.

Im ersten Wahlgang war Fraas mit 37,5 Prozent noch vorne gelegen, Reiß mit 34,8 Prozent nur knapp dahinter. Schon deshalb galt der Ausgang der Stichwahl als völlig offen. In deren Vorfeld hatten die Grünen, deren Kandidatin Christine Krieg immerhin 19,5 Prozent der Stimmen erhalten hatte, eine Wahlempfehlung zugunsten von Peter Reiß ausgesprochen. Tatsächlich entspricht sein Stimmenanteil in etwa der Stärke von SPD und Grünen zusammen.

Um 18.28 Uhr war das erste der 29 Briefwahllokale ausgezählt. Hier lag Peter Reiß mit 56,4 Prozent vor Michael Fraas mit 43,6. In der Folge fiel sein Wert zwar auf bis zu 53 Prozent (nach 7 Stimmbezirken), doch der Trend zu seinen Gunsten stabilisierte sich. Reiß blieb immer in Führung. Nach 10 Bezirken lag er bei 53,5 und nach 17 bei 53,6, nach 20 bei 53,3 Prozent.

Peter Reiß ist 30 Jahre alt, in Schwabach geboren und aufgewachsen. Der Jurist arbeitet als Regierungsrat bei der Regierung von Mittelfranken und ist dort Referent für Naturschutzrecht. Seit 2014 ist er Mitglied des Schwabacher Stadtrats. 2017 wurde er zudem zum Vorsitzenden der Schwabacher SPD gewählt.

Der neue Oberbürgermeister steht einem neuen Stadtrat mit folgenden Fraktionen vor. Trotz Verlusten blieb die CSU mit 14 Mandaten stärkste Kraft. Die SPD hat ebenso zehn Sitze wie die deutlich erstarkten Grünen. Die Freien Wähler stellen drei Stadträte, die FDP zwei, die Linken einen. Theoretisch hätte Rot-Grün mit dem SPD-OB eine 21:20-Mehrheit. In Schwabach waren bisher aber alle Oberbürgermeister um einen breiten Konsens bemüht. Das kündigte auch Peter Reiß an.