Fahrrad und E-Bike: Sind Räder langfristig die bessere Alternative zum Auto?
10.6.2021, 13:12 UhrBegeben Sie sich auf eine kleine Reise in die Welt des Fahrrads: Wir gehen der Frage nach, inwieweit das Fahrrad (ob muskel-, motorgetrieben oder beides) unsere Mobilität in den kommenden Jahrzehnten verändern wird. Wir blicken dabei auf unterschiedliche Aspekte des gesunden und gleichzeitig klimafreundlichen Fortbewegungsmittels.
Das erwartet Sie in der Webreportage:
Wie lebt es sich ohne Auto? Familie Hillienhoff aus Schwabach/Wolkersdorf, erledigt seit über 20 Jahren alles mit dem Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln. Wie die gesundheitlichen und sportlichen Aspekte zwischen Fahrrad und E-Bike aussehen, erläutert Sportmediziner Dr. Bernd Langenstein vom Klinikum Nürnberg. Die wichtigsten Tipps und Tricks zum E-Bike verraten die Experten vom Fahrradladen "downhill" in Nürnberg. Außerdem: Testen Sie Ihr Fahrrad-Wissen in einem Quiz. Und zu guter Letzt – ein Selbsttest soll endgültig über die Vor- und Nachteile von Auto, Fahrrad und E-Lastenbike aufklären. Schwingen Sie sich mit dem Studenten-Team auf den Sattel!
Tausche Auto gegen Fahrrad
Helm auf, statt anschnallen – dafür werben die AOK und der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) Jahr für Jahr anhand ihrer Mitmach-Aktion "Mit dem Rad zur Arbeit". Ziel ist es, den Menschen einen Grund zu geben, sich aufzuraffen, ihre Gesundheit zu fördern und den Autoverkehr sowie die Umwelt zu entlasten. Warum das auch in Zeiten von Corona funktioniert.
Nürnberg, 7.30 Uhr. Rote Ampeln, Chaos an Kreuzungen und hupende Autos mit wild gestikulierenden Fahrer*innen – ein entspannter Morgen sieht anders aus. Genau das ist jedoch der Alltag, mit dem viele tagtäglich auf ihrem Weg zur Arbeit zu kämpfen haben. Laut des Verkehrsindex von "TomTom" brauchen Autofahrer*innen in Nürnberg morgens zur "Rush Hour" für eine 30-minütige-Fahrt im Schnitt 14 Minuten länger. Abends sogar 17. Wer allerdings im Stau steht und aus dem Fenster blickt, sieht inzwischen immer häufiger Radfahrer*innen, die solch brisante Stellen geschickt umfahren können und gleichzeitig noch etwas für ihre Fitness und die Umwelt tun.
Um zukünftig mehr Leute dazu zu bewegen, ihr Auto stehen zu lassen und sich stattdessen aufs Fahrrad zu schwingen, hat der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club Nürnberg e.V. (ADFC) zusammen mit der AOK die Mitmach-Aktion "Mit dem Rad zur Arbeit" ins Leben gerufen. "Wir sehen die Aktion als einen Impuls für Menschen, das Rad als alltägliches Verkehrsmittel zu sehen, um damit ihren Weg zur Arbeit und wieder zurück zu erledigen", so Nicola Mögel vom ADFC Nürnberg.
Bereits zum 21. Mal geht die Initiative in diesem Jahr an den Start – und erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit. 2019 sind im gesamten Freistaat an die 70.000 Arbeitnehmer*innen zusammen mehr als 15 Millionen Kilometer geradelt. Durch den Verzicht aufs Auto wurden an die 300 Millionen Kalorien verbrannt und über 2.700.000 Kilogramm CO2 eingespart. 2020 waren es mit 73.600 Teilnehmer*innen sogar noch einmal über 3000 Radler*innen mehr als im Vorjahr. Allein in Mittelfranken machten über 14.000 Menschen bei der Aktion mit. "Die Mitmach-Aktion soll zusätzlich zur aktiven Gesundheitsvorsorge motivieren – sie fördert die eigene Fitness und bietet attraktive Gewinnmöglichkeiten", so Horst Leitner, AOK-Direktor in Mittelfranken.
Das Prinzip der Aktion ist ganz einfach. Jeder, der sich unter www.mit-dem-rad-zur-arbeit.de anmeldet, aktiviert online seinen ganz persönlichen "Radlkalender", in den er seine gefahrenen Kilometer einpflegen kann. Ziel ist es, an mindestens 20 Tagen zur Arbeit zu radeln. Auch Pendler*innen, die nur einen Teil der Strecke mit dem Rad zurücklegen können, dürfen mitmachen. Eine Teilnahme als Team ist ebenfalls möglich. Wer sich noch anmelden will, kann dies jederzeit tun. "Bis Ende August ist es möglich, die erforderlichen Tage zu erradeln", so Horst Leitner. Danach werden die Daten ausgewertet und die erfolgreichen Teilnehmer*innen haben die Chance auf einen von vielen gesponserten Gewinnen.
Radeln rund ums Home-Office
Nun ticken die Uhren aktuell ja immer noch etwas anders als sonst. Aber gerade in Zeiten von Corona ist Fahrradfahren eine besonders sinnvolle Alternative gegenüber anderer Fortbewegungsmittel. Wer zur Arbeit radelt, entgeht der Enge in öffentlichen Verkehrsmitteln und kann so den derzeit empfohlenen Abstand zu anderen besser einhalten. Allerdings befinden sich viele Arbeitnehmer*innen auch im reinen Home-Office und legen damit maximal die Strecke zu ihrem hauseigenen Schreibtisch zurück. Zu Fuß, versteht sich. Dies soll der Aktion jedoch keinen Abbruch tun. Im Gegenteil: "Die Corona-Pandemie beeinflusst auch in diesem Jahr unsere Aktion: Wir führen die Spielregeln aus der vergangenen Saison daher fort, so dass auch Arbeitnehmer*innen im Home-Office die Teilnahme wieder möglich ist", so Leitner. "Auch wer zurzeit keinen richtigen Arbeitsweg hat, der sollte sich trotzdem bewegen. Deshalb dürfen alle geradelten Kilometer rund ums Home-Office mit eingetragen werden", bestätigt Mögel. Dies stellt den Grundsatz der Aktion noch einmal in den Fokus: "Würden allgemein mehr Menschen aufs Rad steigen, könnten wir den Autoverkehr deutlich reduzieren. Es geht also sowohl um den persönlichen, gesundheitlichen Aspekt, als auch um den ökologischen."
Ein Leben ohne Auto? Für viele Menschen heutzutage unvorstellbar – ist es doch viel zu praktisch einfach den Motor zu starten, um in kürzester Zeit und ohne große Anstrengung von A nach B zu kommen. Eine fünfköpfige Familie aus Schwabach/Wolkersdorf macht jedoch vor, dass es auch anders geht. Die Hillienhoffs erledigen seit über 20 Jahren alles zu Fuß, mit dem Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln. Eingeschränkt fühlen sie sich dabei nicht. Ganz im Gegenteil…
Wie gut kennen Sie das Fahrrad?
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