Regel-konform - Fakt und Fiktion

23.5.2018, 10:06 Uhr
Blut fließt in Strömen? Quatsch! Während der gesamten Menstruation verliert eine Frau nicht mehr als 50 bis 60 Milliliter. Das entspricht ungefähr einer halben Tasse Kaffee. Aber umgerechnet auf rund 450 Zyklen oder 3500 Tage im Laufe eines Frauen-Lebens, ergibt das natürlich schon wieder ein ganz anderes Bild...
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Blut fließt in Strömen? Quatsch! Während der gesamten Menstruation verliert eine Frau nicht mehr als 50 bis 60 Milliliter. Das entspricht ungefähr einer halben Tasse Kaffee. Aber umgerechnet auf rund 450 Zyklen oder 3500 Tage im Laufe eines Frauen-Lebens, ergibt das natürlich schon wieder ein ganz anderes Bild... © Luisa Stömer/Eva Wünsch

Das schreit nach einem Aufschrei: Der ermäßigte Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent gilt für Güter des täglichen Bedarfs. Dazu gehören seltsamerweise Hundekekse und Blumen - Tampons und Binden aber nicht. Die zählen zu den "entbehrlichen Luxusartikeln", drum liegt die Mehrwertsteuer bei 19 Prozent.
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Das schreit nach einem Aufschrei: Der ermäßigte Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent gilt für Güter des täglichen Bedarfs. Dazu gehören seltsamerweise Hundekekse und Blumen - Tampons und Binden aber nicht. Die zählen zu den "entbehrlichen Luxusartikeln", drum liegt die Mehrwertsteuer bei 19 Prozent. © Luisa Stömer / Eva Wünsch

Auch die Entwicklung der Damen-Binde hat ihre ganz eigene Geschichte. 1894 kam das erste Produkt aus Mull und Watte auf den Markt für Frauen aus der Oberschicht. Die einfache Arbeiterin nähte selbst, Schnittmuster, ganz diskret, gab es in Frauenzeitschriften. Und wer entwickelte 1926 die erste Zellstoffbinde (in einem Netzschlauch)? Die Vereinigten Papierwerke Nürnberg, Markenname "Camelia". 46 Jahre dauerte es noch, dann gab es mit der "Camelia 2000" endlich die erste Binde mit Klebestreifen zu kaufen, so wie wir sie heute kennen.
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Auch die Entwicklung der Damen-Binde hat ihre ganz eigene Geschichte. 1894 kam das erste Produkt aus Mull und Watte auf den Markt für Frauen aus der Oberschicht. Die einfache Arbeiterin nähte selbst, Schnittmuster, ganz diskret, gab es in Frauenzeitschriften. Und wer entwickelte 1926 die erste Zellstoffbinde (in einem Netzschlauch)? Die Vereinigten Papierwerke Nürnberg, Markenname "Camelia". 46 Jahre dauerte es noch, dann gab es mit der "Camelia 2000" endlich die erste Binde mit Klebestreifen zu kaufen, so wie wir sie heute kennen. © Luisa Stömer/Eva Wünsch

Wissen Sie, für was die Abkürzung "OB" steht? Schlicht und ergreifend für "ohne Binde". Auf einen grellen Namen hatte man bei der Markeneinführung zugunsten der Diskretion verzichtet – damals wurden Frauenhygieneartikel noch heimlich gekauft ("Horst! Was kosten die Tampons?")
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Wissen Sie, für was die Abkürzung "OB" steht? Schlicht und ergreifend für "ohne Binde". Auf einen grellen Namen hatte man bei der Markeneinführung zugunsten der Diskretion verzichtet – damals wurden Frauenhygieneartikel noch heimlich gekauft ("Horst! Was kosten die Tampons?") © Luisa Stömer/Eva Wünsch

Männer! Was die sich im Laufe der Jahrhunderte (auf Kosten der Frau) so alles zusammengesponnen haben... Zum Beispiel: Fassen Frauen mit Regelblutung Wein, Lebensmittel oder Saatgut an, verdirbt die Ware. Gar bis ins frühe 20. Jahrhundert hielt sich die Mär vom Menstruationsgift Menotoxin, das 1520 von Paracelsus beschrieben wurde. Überhaupt: Die menstruierende Frau ist unrein (zumindest darin waren sich die Macher der Weltreligionen Islam, Judentum, Hinduismus einig). Und weil die Blutung ja Gottes Bestrafung von Eva nach dem Sündenfall war, galt das Weib den Katholiken ohnehin als minderwertig. By the way: Den Apfel hat der liebe Gott Adam zur Strafe, weil er auf Eva gehört hat, in den Hals gestopft. Auf dass er verstummen möge...
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Männer! Was die sich im Laufe der Jahrhunderte (auf Kosten der Frau) so alles zusammengesponnen haben... Zum Beispiel: Fassen Frauen mit Regelblutung Wein, Lebensmittel oder Saatgut an, verdirbt die Ware. Gar bis ins frühe 20. Jahrhundert hielt sich die Mär vom Menstruationsgift Menotoxin, das 1520 von Paracelsus beschrieben wurde. Überhaupt: Die menstruierende Frau ist unrein (zumindest darin waren sich die Macher der Weltreligionen Islam, Judentum, Hinduismus einig). Und weil die Blutung ja Gottes Bestrafung von Eva nach dem Sündenfall war, galt das Weib den Katholiken ohnehin als minderwertig. By the way: Den Apfel hat der liebe Gott Adam zur Strafe, weil er auf Eva gehört hat, in den Hals gestopft. Auf dass er verstummen möge... © Luisa Stömer/Eva Wünsch

Dieses Zitat ist genauso wie die ausgewählten Illustrationen im Buch "Ebbe und Blut" der beiden Nürnberger Grafikerinnen Luisa Stömer und Eva Wünsch zu finden. Und wir finden: Mädchen sollten genau so und nicht anders in der Welt der Frauen willkommen geheißen werden.
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Dieses Zitat ist genauso wie die ausgewählten Illustrationen im Buch "Ebbe und Blut" der beiden Nürnberger Grafikerinnen Luisa Stömer und Eva Wünsch zu finden. Und wir finden: Mädchen sollten genau so und nicht anders in der Welt der Frauen willkommen geheißen werden. © Luisa Stömer/Eva Wünsch