Kommentar: FSW-Pläne nutzen Anwohnern
15.03.2021, 15:41 Uhr
Die Städte werden nicht mehr autogerecht umgebaut und das ist gut so. Seit den siebziger Jahren gilt diese Maxime nicht mehr. Aus dieser Zeit stammt die Planung für den Frankenschnellweg. Ursprünglich sollt er mitten durch die Südstadt und hinter dem Hauptbahnhof vorbei führen. Das wurde dann in den 70er Jahren zum Glück verhindert. Der Verkehrsfluss Richtung Süden wurde an Rothenburger und Schwabacher Straße aber durch Ampeln gestoppt, was zu langen Staus, zusätzlichem Lärm und Abgasen seit Jahrzehnten führt.
Bund Naturschutz und Frankenschnellweg: Jetzt darf die Basis entscheiden
2002 lag eine neue, fertige Planung für den kreuzungsfreien Ausbau vor, die den 15000 Anliegern eine Verbesserung ihrer Situation in Aussicht stellte. Der damals neue OB Ulrich Maly kassierte sie, weil er befürchtete, dass sich die Situation nicht verbessert, sondern die Verkehrsflut nur in die Südstadt ergießt. Es wurden Interviews mit den Nutzern des FSW geführt und alle denkbaren Alternativen von Fachleuten geprüft. Es stellte sich heraus, dass rund 90 Prozent der Nutzer aus der Region kommen und nur durch einen Tunnel sowohl der Verkehrsfluss erhöht als auch der Lärmschutz verbessert und die Abgase gesenkt werden können. Angesichts der hohen Zahl von Autofahrern, die den FSW nutzen, sind Alternativen nicht genügend leistungsfähig. Es geht um Anlieger und nicht um Durchgangsverkehr. 2010 lagen dann die neuen Planungen vor und es wurde dagegen geklagt.
Solche Tunnels wie in Nürnberg geplant haben Stuttgart, München, Zürich oder Barcelona gebaut, um ihre Anlieger an solchen verkehrlich stark belasteten Eingangsstraßen zu schützen. Wenn Verkehrspolitik Probleme lösen soll und nicht im Wunschdenken verharrt, dann müssten die Mitglieder vom Bund Naturschutz dem vorliegenden Kompromiss zustimmen. Der BN hat viel erreicht.
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