Kommentar zur Verkehrswende

Kommunalpolitiker brauchen Mut - und mehr Geld für den Umbau des urbanen Raums

Elke Graßer-Reitzner

Lokalredaktion Nürnberg und Rechercheteam

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15.8.2021, 08:58 Uhr
Immer öfter wehren sich Bürger gegen die Flut an Autos in ihren Kommunen. Parkplätze werden deswegen verstärkt in Begegnungsräume umgewidmet.

© Peter Kneffel, dpa Immer öfter wehren sich Bürger gegen die Flut an Autos in ihren Kommunen. Parkplätze werden deswegen verstärkt in Begegnungsräume umgewidmet.

Man fragt sich manchmal, welche Naturkatastrophen noch über uns hereinbrechen müssen, bis die Politik begreift, dass es einfach keinen Sinn mehr macht, wenn diejenigen belohnt werden, die täglich weite Strecken mit dem Auto pendeln, der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs aber unterfinanziert ist.

Kritik kommt umgehend

In den Rathäusern der Metropolregion dagegen hat man längst begriffen, dass Kommunen nur dann lebens- und liebenswert bleiben, wenn ihre Infrastruktur umgebaut und Lärm und Abgase von ihnen ferngehalten werden. Die Kommunalpolitiker, gleich welcher Couleur, zeigen Mut, denn sie müssen einiges an Kritik aushalten, wenn sie Autos zurückdrängen und Radlern, spielenden Kindern, Fußgängern mehr Raum geben.

Damit wir wirklich alle auf klimafreundliche Mobilität umsteigen (können), braucht es dazu mehr Buslinien, mehr Bahnen, mehr Züge. Bei dieser Jahrhundertaufgabe dürfen die Kommunen nicht alleine gelassen werden. Sie brauchen mehr Geld vom Staat: Noch immer ist der Straßenbau satt finanziert, die Schiene aber keineswegs.

Allein vom Ruf „arm, aber sexy“, können unsere Städte ja schlecht leben.

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